
TV-Produzent droht Red Bull mit Millionenklage
Von Red-Bull-Chef Mateschitz um eine tolle Facebook-Idee betrogen sieht sich Günter Stampf und seine Firma Stampfwerk.
Günter Stampf, heute als Fernsehproduzent in Hamburg aktiv, legt sich mit dem österreichischen Getränkeriesen Red Bull an. Stampf prüft eine Schadensersatzklage im dreistelligen Millionenbereich. Grund: Seine Produktionsfirma Stampfwerk habe Red-Bull-Boss Dietrich Mateschitz ein Konzept präsentiert und vereinbart, unter dem Titel "My Live" Live-Bewegtbilder in Facebook zu integrieren. Nun verfolge Mateschitz das Projekt offenbar ohne ihn weiter, so der Vorwurf, über den die Wiener Tageszeitung "Der Standard" am Mittwoch berichtet.
Woher hat Günter Stampf das Wissen, dass Mateschitz sein eigenes Ding machen will? Offensichtlich aus dem Österreich-Teil der "Zeit". Dort ist vergangene Woche zu lesen gewesen, dass sich Mateschitz "Anfang Juni in den USA mit den Machern von Facebook und YouTube getroffen haben soll. Demnach steht im Raum, "entweder eine neue Einbettung des digitalen Red-Bull-Contents oder sogar ein eigenes Bullennetzwerk zu knüpfen", so die "Zeit".
Wie die Nachrichtenagentur "APA" nun meldet, lässt der Niederösterreicher Stampf die Wiener Kanzlei Höhne, In der Maur & Partner "alle rechtlichen Ansprüche von Stampfwerk gegen Red Bull Media House und dessen mögliche künftige Geschäftspartner bis hin zur Einbringung von Schadenersatzklagen in den USA im dreistelligen Millionenbereich" prüfen. Indes weist Red Bull selbst auf Anfrage des "Standard" alle Stampf-Informationen zurück: Stampfwerks "Sendeidee wurde nicht weiter verfolgt, weil sie zu keinem befriedigenden Resultat geführt hat". Und: "Weder hat die angesprochene USA-Reise von Herrn Mateschitz stattgefunden, noch hat sich Herr Mateschitz mit Vertretern von YouTube oder Facebook getroffen."
Stampfwerk produziert für RTL, RTL II oder auch ProSieben Formate wie "Deutschland, deine Teenies", "Schulermittler" oder "Die Beauty-Klinik". Stampf arbeitete in den 90er Jahren für "Bild" und "Bunte" und er war Chefredakteur des ORF-Russwurm-Talks "Vera".
Übrigens: Das mit der Millionenklage gegen Red Bull ist nicht Stampfs erste Schlagzeile. Er war einst Vize-Chef bei Burdas "Bunte" unter dem damaligen Chefredakteur Franz-Josef Wagner und musste 1996 seinen Hut nehmen, als er – damals 29-jährig - im Peoplemagazin wild über die Spermien-Dichte von Tom Cruise spekuliert hat. Angebliche Interview-Antworten des Stars hat er dabei offenbar frei erfunden.