
Marktanteile:
TV-Quoten im August: Heißer Sommer gehört dem ZDF - und alle jubeln
Da die Sender ihre Quoten gern nach Kernzielgruppen ausweisen und die überall anders aussehen, küren sich auch die konkurrierenden Senderkonzerne RTL und ProSiebenSat.1 zum Monatssieger.
Da die Sender ihre Quoten gern nach Kernzielgruppen ausweisen und die überall anders aussehen, küren sich auch die konkurrierenden Privatsenderkonzerne RTL und ProSiebenSat.1 zu Siegern. So macht der heiße Fernsehmonat August trotz der insgesamt mauen Zuschauerzahlen alle Stationen glücklich. Nur für RTL II sieht es wenig rosig aus.
Zunächst einmal: Beim Gesamtpublikum liegt das ZDF vorn. 12,1 Prozent Marktanteil bescherte der Ferienmonat den Mainzern; ein einigermaßen stabiles Sommerhoch (Juli 12,3%). Zweiter wird erneut die ARD, dank Fußballbundesliga, "Tagesschau" und "Tatort" mit einer Quote von 11,2 Prozent leicht im Plus (Juli 11%). Dritter wird mit einigem Abstand RTL mit 9,0 Prozent (Juli: 9,2%), Sat.1 legt minimal zu und erreichte 8,4 Prozent der Zuschauer (Juli: 8.2%). Bitter für RTL: Die Kölner kommen nicht aus dem Sommerloch, während Sat.1 Monat für Monat leicht zulegt, im August so viele Marktanteile holt wie noch in keinem Monat 2015 und den Abstand zu RTL immer weiter verringert. Die guten August-Zahlen gehen vor allem auf "Promi Big Brother" zurück, das der Münchner Mutterkonzern ProSiebenSat.1 auch in Sachen Werbeeinnahmen als Erfolg feiern dürfte. Die dritten ARD-Programme zusammen kommen auf 12,8 Prozent (Juli: 12,8%).
Die vier kleineren Privatstationen folgen unverändert deutlich hinter den großen Vier, was den Gesamtmarktanteil betrifft: ProSieben wird guter Fünfter mit 5,5 Prozent (Juli: 5,3%), Vox erreicht 4,9 Prozent der Zuschauer (Juli: 4,8%), Kabel eins 3,9 (Juli: 4%) und RTL II rutscht von 3,8 Prozent im Juli auf 3,5 im August ab. Alle acht großen Sender kommen im August auf 58,5 Prozent Sehbeteiligung (Juli: 58,6%).
Völlig anders sieht die Rangliste der Sender aus, wenn man die Werberelevanten betrachtet (14-49 Jahre). Hier führt RTL deutlich mit 12,4 Prozent (Juli: 12,3%) vor ProSieben mit 11,4 (Juli: 11,2%) und erst danach folgt Sat.1 mit 9,8 Prozent (Juli: 9,2%). Deutlich dahinter landet Vox auf Platz vier mit 6,3 Prozent (Juli: 6,2%) knapp vor der ARD (6%; Juli: 6,2%). Gesamtsieger ZDF muss sich bei den werberelevanten Zielgruppen mit dem sechsten Rang zufriedengeben: 5,7 Prozent (Juli: 5,4%) reichen gerade so, um das schwächelnde RTL II (5,6% ggü. 6,3% im Juli) wieder zu überholen und Kabel eins (5,3%; Juli: 5,4%) auf den letzten Platz zu verweisen.
Aufgrund der Einbußen bei RTL II und der Zuwächse bei ProSieben und Sat.1 baut die Sendergruppe aus München mit ihren Top-drei-Sendern den Vorsprung zu den Kölner Konkurrenten aus: Während RTL, RTL II und Vox zusammen im August 24,3 Prozent aller Zuschauer zwischen 14 und 49 Jahren erreichten, gelang dies ProSieben, Sat.1 und Kabel eins bei 26,5 Prozent der werberelevanten Zielgruppe.
Die Nischensender
Der Münchner Männersender Dmax (Discovery) kommt bei den 14- bis 49-Jährigen auf einen Marktanteil von 2 Prozent; der Schwestersender für Frauen TLC bleibt bei 0,3 Prozent bei den 14-49 jährigen Erwachsenen erzielt. Sport 1 erzielte mit 1 Prozent seinen besten August-Wert (14-49).
Sixx feiert einen Rekordmonat: Mit 1,7 Prozent Marktanteil bei den 14- bis 49-Jährigen "lief es im August so gut wie noch nie", teilt der Frauenkanal mit. Schwestersender Sat.1 Gold bringt es auf Marktanteil (14-49) von 1,4 Prozent. Der Männersender der Familie, ProSieben Maxx, erreichte in dieser Zielgruppe 1,1 Prozent. RTL weist lieber eine erweiterte Zielgruppe aus: Hier gelten die 14- bis 59-Jährigen als werberelvant. Wohl auch, weil dann die RTL-Gruppe insgesamt vor ProSiebenSat.1 liegt: RTL Nitro, Super RTL und N-TV mit eingerechnet nämlich bei 27,3 Prozent (14 bis 59 Jahre). Männersender RTL Nitro erreichte in der RTL-Kernzielgruppe einen Monatsmarktanteil von 2 Prozent, Kindersender Super RTL 1,7 Prozent und n-tv 1,0 Prozent (14-59 Jahre). Selbst der "Popstars"-Flop von RTL II wird mit Hilfe der Zielgruppenarithmetik schöngerechnet: Die neue Staffel "punktete vor allem in der jungen Zielgruppe", teilt RTL II mit. Bis zu 14,4 Prozent bei den 14- bis 29-Jährigen.