
Nielsen-Bruttostatistik :
Trotz Werbeboom an Ostern: April dünnt Printumsätze weiter aus
TV, Kino, Online, Out-of-Home und Mobile gut, Print und Radio rückläufig: Nielsen Media Research präsentiert nach Ostern einen starken Bruttowerbemarkt, in dem sich selbst die Verluste in Maßen halten.
Nach den ersten vier Monaten des Jahres steht der Bruttowerbemarkt gut da. Er ist um 4,4 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum gewachsen, 8,7 Milliarden Werbeeuros sind bisher brutto umgesetzt. Vor allem den Start ins zweite Quartal stuft Nielsen Media Research positiv ein: Der Werbeboom zu Ostern ist eingetreten, allerdings vor allem bei den Werbeträgern TV und Kino. Um acht Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat hat sich die Nielsen-Bruttostatistik insgesamt im April verbessert.
Den meisten Umsatz von Januar bis Ende April haben einmal mehr die Fernsehsender einkassiert. Mehr als 1,15 Milliarden Euro sind allein im April bei "Werbers Liebling" zusammen gekommen, die Vier-Milliarden-Euro-Hürde beim Bruttoumsatz hat die Gattung damit in diesem Jahr bereits genommen. Der Zuwachs im TV gegenüber den ersten vier Monaten 2013: satte 9,3 Prozent. Das größte Wachstum verzeichnet weiterhin Mobile mit einem Plus von jetzt sogar 39,4 Prozent (41,5 Millionen Euro) – freilich noch auf niedrigem Niveau. Online legt um 5,3 Prozent auf gut 950 Millionen zu. Kino hat nach dem für die Gattung satten Werbemonat April 8,7 Prozent mehr Bruttoumsätze gegenüber Vorjahr erlöst. Out-of-Home-Werbung wächst weiter leicht (plus 0,5 Prozent). Auf die beiden Gattungen entfallen bisher in diesem Jahr an Werbeausgaben von 28,8 Millionen Euro (Kino) beziehungsweise 454 Millionen Euro.
Der April konnte indes den Printmedien weiterhin nicht helfen. Im Gegenteil: Der Werbemonat dünnt die Bruttoumsätze bei Zeitungen und Zeitschriften weiter aus, wobei das Ostergeschäft zumindest das Minus in Grenzen halten kann. So gehören Zeitungen und Fachzeitschriften (minus 1,0 beziehungsweise minus 3,2 Prozent) erneut zu den Verlierern, leichte Einbußen mussten auch die Publikumszeitschriften (minus 0,4 Prozent) hinnehmen. Radiowerbung gab zwischen Januar und April um 1,5 Prozent auf bisher knapp 529 Millionen Euro nach. Alles in allem halten sich die Verluste in der Nielsen-Bruttostatistik bisher in Grenzen – steile Abstürze muss derzeit keine Gattung hinnehmen.
Stärkster Werbungtreibender bleibt Procter & Gamble. Die Schwalbacher gaben bis Ende April knapp 156 Millionen Euro für Werbemaßnahmen aus und legten damit noch einmal 3,4 Prozent gegenüber 2013 drauf. Der Kosmetikkonzern Beiersdorf aus Hamburg hat ebenfalls den Etat erhöht – und zwar um mehr als die Hälfte: Gut 72 Millionen Euro hat er dieses Jahre bereits brutto für Werbung ausgegeben. Das entspricht einem Plus von 56,7 Prozent.