
US-Behörden schließen MegaUpload und verhaften Kim Schmitz
Aus für den File-Hoster: Die US-Justiz hat den von dem Deutschen Kim Schmitz alias Kim Dotcom aufgebauten File-Hoster MegaUpload vom Netz genommen und den Gründer der Plattform in Neuseeland verhaftet.
Aus für den File-Hoster: Die US-Justiz hat den von dem Deutschen Kim Schmitz alias Kim Dotcom aufgebauten File-Hoster MegaUpload vom Netz genommen und den Gründer der Plattform zusammen mit drei weiteren Firmenmitgliedern in Neuseeland verhaftet. Die Behörden werfen dem Unternehmen vor, gegen Urheberrechtsgesetze verstoßen zu haben und so bei den Rechteinhabern einen Schaden in Höhe von über 500 Millionen Dollar verursacht zu haben.
Bei den drei zusammen mit Schmitz auf Neuseeland festgesetzten Firmenangehörigen handelt es sich um zwei weitere Deutsche und um einen Niederländer. Unter ihnen ist auch der Marketingchef der Firma. Laut Nachrichtenagentur Reuters waren bei den Hausdurchsuchungen und Verhaftungen auf Neuseeland rund 70 teils bewaffnete Polizisten im Einsatz. Die US-Bundespolizei FBI soll schon Anfang 2011 die neuseeländische Polizei um Unterstützung in der Angelegenheit gebeten haben.
Laut Washington Post wurde die Internetseite des US-Justizministeriums nach den Verhaftungen und dem Abschalten von MegaUpload Opfer eines Hackerangriffs, für welchen angeblich die internationale Gruppe Anonymous die Verantwortung übernahm.
Kim Schmitz macht nicht das erste Mal Bekanntschaft mit der Justiz. Das Online-Schwergewicht stand schon in den 90er Jahren vor dem Landgericht München und kassierte wegen Betrugs, Computerbetrugs, Bandenhehlerei und Missbrauchs von Titeln eine Jugendstrafe. In der New-Economy-Ära machte der gebürtige Kieler dann vor allem durch dubiose Aktiengeschäfte von sich reden. Wegen Insiderhandels mit Wertpapieren der Shopping-Plattform Letsbuyit wurde er international zur Fahndung ausgeschrieben, 2002 in Thailand verhaftet und vom Amtsgericht München zu einer Bewährungs- und Geldstrafe verurteilt.
Für einen spektakulären PR-Gag war Kim Schmitz bisher immer zu haben. Nach den Terroranschlägen auf New York im September 2011 setzte er ein 10-Millionen-Dollar-Kopfgeld auf Osama Bin Laden aus, doppelt soviel wie das FBI. Spiegel Online charakterisierte den barock auftretenden "Kimvestor" einmal durchaus drastisch: "Bescheidenheit ist Kim Schmitz so fremd wie Rohkostsalat". Auf einem YouTube-Video ist er noch immer zu sehen - als Testimonial für MegaUpload.