Eine Überzeugung, die von den rasant steigenden Preisen in diesem Bereich noch untermauert wird. Die Einschnitte in der Produktion erweisen sich in der Zeit des Aufschwungs als zu tief angesetzt und viele Zulieferer nehmen heute keine Bestellungen mehr für das laufende Geschäftsjahr an. Das verschärft die traditionellen Lieferengpässe noch zusätzlich. Weitere Preistreiber sind die Kurse für Gold, soweit das Uhrengehäuse daraus besteht und des Schweizer Frankens, welcher gegenüber Euro und Dollar eine starke Aufwertung erfahren hat. Im Inneren der Uhren sorgen mechanische Werke mit immer höherem Wertschöpfungsanteil aus der firmeneigenen Produktion - sogenannte Manufakturwerke - für einen ordentlichen Preisaufschlag.

Kundige Käufer legen Wert auf die Kompetenz des Anbieters in dieser Hinsicht. Sie wissen, dass es uhrmacherisch anspruchsvolle Uhren sind, welche in der Vergangenheit enorme Preissteigerungen erfahren haben und eine dauerhafte Wertbeständigkeit versprechen. Bei Produkten, welche sich durch hohe Marketingetats und Prominenteneinsatz von der Konkurrenz anzuheben versuchen, ist kein entsprechender Effekt zu erwarten. Eine Tendenz, welche sich noch verstärken wird. Nach Jahren größer werdender Uhrendurchmesser geht der Trend zu flachen Uhren mit nützlichen Funktionen. Besonders auffällig in diesem Jahr der Trend zur Anzeige einer zweiten Zeitzone für vielreisende Geschäftsleute. Flache Werke sind seltener und die Uhren entsprechend konstruktiv aufwändiger herzustellen als kleine Werke in große Gehäuse zu bauen.

Die deutschen Uhrenzeitschriften konnten von der deutschen Sonderkonjunktur nicht profitieren. Die Marketingetats der Konzerne wurden aus weltweiter Sicht pauschal gekürzt, umgekehrt kommt der Aufschwung jetzt zwar in den Etats zum Tragen, allerdings ist das Niveau vor der Krise noch nicht erreicht. Schwerpunkt der Marketinganstrengungen bleibt dank der dortigen hohen Zuwachsraten China.

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