
Insolvenzverwalter Lucas Flöther:
Unister Holding meldet Insolvenz an
Wenige Tage nach dem Flugzeugabsturz des Unister-Chefs Thomas Wagner hat nun die Unister Holding Insolvenz angemeldet.

Foto: Unister
Die Unister Holding hat Insolvenz angemeldet. Das Unternehmen musste vor wenigen Tagen den Tod des Unister-Chefs Thomas Wagner und eines weiteren Gesellschafters bekannt geben, die bei einem Flugzeugabsturz ums Leben kamen.
Unister entwickelt und betreibt Internetportale beispielsweise mit Informations- oder Ratgeberseiten sowie Buchungsportale etwa für Reisen wie Ab-in-den Urlaub.de oder Flüge.de. "Die Portale werden von eigenständigen Unternehmen betrieben, die nicht von der Insolvenz betroffen sind", hieß es einer Mitteilung. Der Konzern beschäftigt diesen Angaben zufolge aktuell rund 1100 Mitarbeiter.
Die Unister-Marken gehören zu den wichtigsten Werbekunden der Republik. Laut Nielsen-Statistik investierten sie 2015 insgesamt 137,7 Millionen Euro brutto.
"Der tragische Unfalltod des Gesellschafters bedeutet nicht nur persönlich, sondern natürlich auch gesellschaftsrechtlich und wirtschaftlich einen Einschnitt für das Unternehmen", sagt Lucas Flöther, der auf Vorschlag der Gesellschafter vom Amtsgericht Leipzig als vorläufiger Insolvenzverwalter eingesetzt wurde. "Das vorläufige Insolvenzverfahren ermöglicht es der Unister Holding, in dieser schwierigen Phase voll handlungsfähig zu bleiben und langfristig ihre Einheit als Unternehmen zu sichern."
Der Insolvenzverwalter aus der Kanzlei Flöther & Wissing versichert, dass der Geschäftsbetrieb des Unternehmens ohne Einschränkungen weiter läuft, die Löhne und Gehälter der Mitarbeiter seien über das Insolvenzgeld gesichert.
An Bord der in Slowenien abgestürzten Privatmaschine saß neben Wagner auch der 39 Jahre alte Gesellschafter und Mitbegründer der Unister-Holding, Oliver Schilling. (mit dpa)