
Unitymedia: Liberty übernimmt Firma und Geschäftsführung
Der 3,5-Milliarden-Euro-Deal bringt mit sich, dass CEO Parm Sandhu Unitymedia verlässt und Liberty-Mann Gene Musselmann seinen Chefposten einnimmt.
John Malones Konzern Liberty Global hat die Übernahmen des Kabelnetzbetreibers Unitymedia unter Dach und Fach gebracht. Vorausgegangen ist das Go der Kartellbehörden. Die Übernahme hat nach Konzernangaben einen Gesamtwert von 3,5 Milliarden Euro.
Fest steht damit auch: Malones Firma übernimmt nicht nur das Ruder, sondern auch die Geschäftsführung: Gene Musselman, seit 2003 President und Chief Operating Officer der europäischen Liberty-Firma UPC Broadband, ist ab sofort zusätzlich Managing Director von Unitymedia. Musselman habe über 25 Jahre Erfahrung in der Kabelindustrie, heißt es dazu. Er löst Parm Sandhu ab. Der derzeitige Chief Executive Officer von Unitymedia habe sich entschieden, das Unternehmen zu verlassen, um andere berufliche Perspektiven zu verfolgen. Wo es ihn hinzieht, ist unklar. Parm Sandhu war sieben Jahre CEO von Unitymedia. In diesem Zeitraum leitete er den Zusammenschluss, die Konsolidierung und Restrukturierung von drei Kabelunternehmen zu Unitymedia.
Unitymedia ist nach der KDG der zweitgrößte deutsche Anbieter von Kabelfernsehen in den Bundesländern Nordrhein-Westfalen und Hessen. Das Verbreitungsgebiet erreicht ungefähr 8,8 Millionen Haushalte und deckt zehn der zwanzig größten Städte in Deutschland ab, darunter Köln, Düsseldorf und Frankfurt. Zum 30. September 2009 hatte Unitymedia rund 6,4 Millionen "Revenue Generating Units“, davon 4,5 Millionen Basiskabelanschlusskunden und 1,9 Millionen Abonnenten von Neuen Diensten wie digitales Fernsehen, Privatkunden-Breitband-Internet, Geschäftskunden mit Internet-Multimediaanschluss und Telefonie.