
Verbraucheranalyse 2012:
VA: Beim Geld bleiben die Deutschen konservativ
Die Deutschen sind - was ihr Geld betrifft - vorsichtig, konservativ und neuen Techniken gegenüber eher verschlossen. Das zeigt die aktuelle und letzte VerbraucherAnalyse (VA) von Axel Springer und Bauer Media.
Die Deutschen sind - was ihr Geld betrifft - vorsichtig, konservativ und neuen Techniken gegenüber eher verschlossen. Das zeigt die aktuelle VerbraucherAnalyse (VA) von Axel Springer und Bauer Media, die an diesem Dienstag, mehrere Wochen nach Fertigstellung, offiziell vorgestellt wurde.
Die Einstellung zu Geld und das Sparverhalten, so die Autoren, hätten sich in den letzten 20 Jahren kaum verändert. Gerade in Zeiten von Wirtschaftskrise setzten die Deutschen auf traditionelle und werterhaltende Anlageformen wie etwa Lebensversicherungen, Sparverträge, Bausparverträge und Immobilien. Fast 70 Prozent der Deutschen ein sicheres, aber renditeschwaches Sparbuch, aber nur 6,6 Prozent sind Aktienbesitzer. "Selbst bei einem Crash der Finanzmärkte dürfte nur eine Minderheit der Finanzanleger ihr gesamtes Vermögen verlieren – die Mehrheit der Bevölkerung ist überhaupt nicht betroffen, weil sie keine riskanten Anlagen haben", so Andrea Treffenstädt, Marktforscherin bei Axel Springer Media Impact. Altersvorsorge ist, so legt es die Studie nahe, für fast die Hälfte der Deutschen das Hauptmotiv für eine Geldanlage – gefolgt von Sparen für unvorhergesehene Ereignisse und größere Anschaffungen. Fast die Hälfte der Bundesbürger verfüge über ein frei verfügbares Einkommen von bis zu 200 Euro, jeder Zehnte habe sogar über 500 Euro zum Sparen. Diese Zahlen seien über die Jahre hinweg stabil geblieben.
Fast jeder Deutsche besäße zwar eine EC-Karte (85 Prozent), dagegen habe nur ein Drittel der Bundesbürger eine Kreditkarte (34 Prozent), am meisten vertrauen die Volks- und Genossenschaftsbanken sowie der Sparkasse. Insbesondere im Online-Banking seien die Bundesbürger sehr zurückhaltend: Gerade einmal 34 Prozent erledigten ihre Bankgeschäfte auch im Internet. Damit lägen die Deutschen zwar etwas über dem EU-Durchschnitt, aber weit abgeschlagen von Spitzenreitern wie Norwegen (83 Prozent nutzen Online-Banking) oder Niederlande (77 Prozent).
Die Deutschen legen immer mehr Wert auf ihr Äußeres: Fast 80 Prozent der Deutschen fänden das eigene Aussehen sehr wichtig, das seien elf Prozent mehr als noch vor zehn Jahren, besagt die Erhebung. Besonders bemerkenswert sei, dass gerade bei der 70plus-Generation der Wunsch nach gutem Aussehen überdurchschnittlich gewachsen sei (66,5 Prozent finden das eigene Aussehen wichtig). Auch Männer entdeckten die Beauty-Welt für sich. Heute betrachteten 72 Prozent der Männer das Aussehen als wichtig, noch vor zehn Jahren wären es nur 63 Prozent gewesen. Das spiegelt sich auch im Konsum wider: Die Deutschen verwenden immer mehr Beauty- und Kosmetikprodukte. Besonders Parfüm und Düfte boomen. Auch bei Zeitschrifteninhalten sind Beauty-Themen sehr gefragt: Mode sei bei Frauen zwischen 14 und 39 Jahren das Top-Thema, gefolgt von Frisuren, Schönheits- und Körperpflegetipps. Ab 40 Jahren führten Gesundheitsthemen die Leseinteressen an. Über die Hälfte der Männer und Frauen interessierten sich außerdem stark für Fitnesstipps.
Diese Verbraucher-Analyse ist die letzte ihrer Art, sie soll ab 2013 zusammen mit Burdas ähnlich angelegter Untersuchung "Typologie der Wünsche" (TDW) in der Erhebung "Best4Planning" (B4P) aufgehen. Für die "VA Klassik" wurden 32.218 Fälle ausgezählt.