
VVA-Pleite: Corporate Publishing gerät in den Strudel der Insolvenz
Das Firmenreich des Verlegers Stefan Meutsch, die VVA-Gruppe, bröckelt weiter: Nun steht der Bereich für Kundenmagazine am Abgrund.
Die Krise bei der Düsseldorfer Verlags-, Druck- sowie Kommunikationsgruppe VVA zieht weitere Kreise. Nachdem bereits die Vereinigte Verlagsanstalten GmbH Insolvenz angemeldet hat, trifft es nun auch die Corporate-Publishing-Sparte aus dem verzweigten Firmenreich des
Verlegers Stefan Meutsch. So musste die VVA Kommunikation GmbH in Düsseldorf/Essen vergangene Woche ebenfalls den Gang zum Insolvenzgericht antreten.
Die Gesellschaft arbeitet für diverse namhafte Kunden, unter anderem im Finanzbereich und im Handel. Sie erstellt für die Deutsche Post, das Bundesfinanzministerium, die Messe Essen sowie die Hotelkette Ramada Kundenjournale und -magazine. Auch für die Targobank sowie den Mobilfunkdienstleister E-Plus ist VVA Kommunikation aktiv. „Der Geschäftsbetrieb geht weiter, und wir betreuen unverändert alle Kunden“, erklärt ein Sprecher. In der VVA Kommunikation mit ihren rund 90 Mitarbeitern erscheinen noch andere Verlagsobjekte wie beispielsweise der Titel „Bücher“.
Als Insolvenzverwalter der VVA Kommunikation wurde Horst Piepenburg bestellt, der bereits in derselben Funktion für die Vereinigten Verlagsanstalten aktiv ist. Piepenburg ist in der Branche bekannt. Er begleitete beispielsweise die Sanierung der insolventen Pin Group sowie der Drogeriemarktkette Ihr Platz. „Die Löhne und Gehälter der Beschäftigten sind über das Insolvenzgeld für die nächsten drei Monate gesichert“, so ein Sprecher von Piepenburg.
Die VVA-Gruppe verfügt über rund 30 bis 40 Tochter- und Schwestergesellschaften. Fraglich ist, was langfristig aus der VVA Kommunikation wird. Sollte die Corporate-Publishing-Sparte finanziell nicht wieder auf sichere Beine gestellt werden, könnte am Ende möglicherweise auch ein Verkauf stehen. An Interessenten dürfte es in der Branche nicht mangeln. Großverlage wie das Hamburger Zeitschriftenhaus Gruner + Jahr strecken derzeit verstärkt ihre Fühler im Corporate Publishing aus, um Umsatzrückgänge wegen des kriselnden Anzeigengeschäfts wettzumachen