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VW-Krise: "Winterkorn ist nicht mehr tragbar"
Die Image-Krise von Volkswagen USA ist in Deutschland angekommen. In den Medien wetzt der allgegenwärtige Autoexperte Ferdinand Dudenhöffer bereits die Messer.
Die Image-Krise von Volkswagen USA ist in Deutschland angekommen. In den Medien wetzt der allgegenwärtige Autoexperte Ferdinand Dudenhöffer bereits die Messer. Vorstandchef Martin Winterkorn könne nicht im Amt bleiben, sagte er der "Frankfurter Rundschau". Dudenhöffer macht in einer von dpa weiterverbreiteten Meldung folgende Rechnung auf: Winterkorn habe entweder von den am Sonntag eingeräumten Manipulationen gewusst, oder er sei ahnungslos und überblicke sein eigenes Vorstandsressort nicht. "In beiden Fällen würde ich sagen, dass Winterkorn an der Konzernspitze nicht mehr tragbar ist."
Volkswagen hatte am Sonntag zugegeben, die Abgaswerte von Diesel-Autos in den USA für Fahrzeugtests manipuliert zu haben. Die US-Umweltbehörde EPA führt eine Untersuchung gegen den Konzern unter anderem wegen des Verstoßes gegen das Klimaschutzgesetz "Clean Air Act". Dem Dax-Konzern drohen deswegen schlimmstenfalls Strafzahlungen von mehr als 18 Milliarden Dollar und ein nicht abzuschätzender Imageschaden.
Winterkorn steht seit 2007 an der Spitze von Volkswagen. Im vergangenen Frühjahr hatte er einen öffentlich ausgetragenen Machtkampf mit dem Konzern-Patriarchen und Großaktionär Ferdinand Piëch ("Ich bin auf Distanz zu Winterkorn") überstanden. Mit knapp 16 Millionen Euro Jahresgehalt gilt Winterkorn als einer der bestbezahlten Manager Deutschlands. Neben seiner CEO-Funktion ist er im Konzernvorstand auch für Vertrieb, Forschung und Entwicklung zuständig. (fz/dpa)