
VZ-Netzwerke vermelden schwarze Zahlen
Von der Firmenfarbe Rot können sich die VZ-Netzwerke in der Bilanz trennen: im zweiten Halbjahr hat das Unternehmen die schwarzen Zahlen erreicht. Dennoch: Den Kampf gegen Facebook geben die VZ-Netzwerke auf.
Die VZ-Netzwerke vermelden für das zweite Halbjahr 2010 erstmals schwarze Zahlen. Mit 30 Millionen Euro Gesamtumsatz hat sich die Holtzbrinck-Digital-Tochter um 60 Prozent im Vergleich zum Vorjahr gesteigert. "Mit diesem deutlichen Umsatzplus haben wir unsere Ziele für 2010 sogar übertroffen", sagt Clemens Riedl, CEO der VZ-Netzwerke. "Damit haben wir endgültig die Frage beantwortet, ob man mit sozialen Netzwerken tatsächlich Geld verdienen kann."
Eine andere Frage beantwortet Riedl im Handelsblatt-Interview: Im direkten Wettstreit mit Facebook gibt sich das Unternnehmen hinter StudiVZ, MeinVZ und SchülerVZ geschlagen: "Es gibt keinen direkten Kampf gegen den globalen Spieler Facebook mehr. Uns geht es darum, eine profitable Nische im deutschen Markt zu besetzen."
Für diese Positionierung will Riedl nicht den Weg von Myspace über ein spezielles Inhaltesegment gehen. Stattdessen setzt er auf zwei Features: Die VZ-Netzwerke schrauben zum einen an einem eigenen Kommunikationsdienst, der die Plattform um virtuelle Telefonie über Sprach- oder Videoverbindung erweitert. Kleingruppenkommunikation, die frei wählbar über Text, Audio/Video-Chat oder Mail verlaufen kann, soll so die Kommunikation der jungen Zielgruppe intensivieren. Der Kleingruppen-Fokus und der Telefonie-Ansatz sind dabei die wesentlichen Unterschiede von VZ's Plauderkasten zu Facebooks Plänen hierfür.
Zum Zweiten öffnen sich die VZ-Netwerke mit VZ-ID für externe Partner. Für die Abgrenzung von Facebook Connect verweist Riedl darauf, Partnern zugeschnittenere Informationen mit stärkerem Blick auf Datenschutz liefern zu wollen.
Für 2011 rechnet Riedl mit weiter steigenden Umsätzen trotz sinkender Reichweite.