Big Data:
Verbraucherzentrale warnt vor Smart TV
Die ständige Internetverbindung ist nicht ohne. Die Verbraucherzentrale NRW sieht Smart TVs skeptisch, denn sie befürchtet eine Ausspähung des Zuschauers vor seinem Fernsehgerät.
Die ständige Internetverbindung ist nicht ohne. Die Verbraucherzentrale NRW sieht deswegen Smart TVs skeptisch. Die Geräte hätten einen "unsmarten Nebeneffekt", nämlich dass Nutzer ausgepäht würden und ungefragt Datenmaterial über sie gesammelt würde. "Durch die Verbindung mit dem heimischen Netzwerk ist das Smart-TV-Gerät immer online und verschickt fleißig Informationen über seine Nutzer", warnte Wolfgang Schuldzinski, Vorstand der Verbraucherzentrale NRW auf der IFA.
Viele Geräte seien ab Werk so voreingestellt, dass das TV-Gerät bereits beim ersten Anschaltenzum Sender wird und Daten des Zuschauers an den Gerätehersteller, die Sendeanstalten und weitere Unternehmen, etwa Google Analytics, weiterleitet. Auf diese Weise ließe sich künftig nicht nur das Fernseh- und Internetverhalten der Nutzer ausforschen. Es könnten auch Profile über Tagesabläufe, Nutzungsgewohnheiten und persönliche Interessen erstellt werden. Schuldzinski moniert, dass die Daten ohne vorherige Einwilligung übertragen würden und es nicht klar sei, was damit geschehe. Das "ist für die Nutzer nicht tragbar. Sie müssen selbst entscheiden können, was sie von sich preisgeben", so der NRW-Verbraucherzentralenchef. Er bezeichnet das Smart-TV als "Datenspion".
Die Verbraucherzentrale NRW fordert zur Abhilfe eine umfassende Aufklärung von Konsumenten bereits vor der Erstinstallation eines neuen Smart TV Gerätes. Die Werkseinstellungen müssten künftig so gestaltet sein, dass ohne Einwilligung und ohne ausführliche und verständliche Information der Käufer keinerlei Daten übertragen werden. Und sie sollten der Datenerhebung auch widersprechen dürfen. Die Verbraucherzentrale fordert, dass die Systeme zur Datenspeicherung den bereits existierenden Regeln für klassische Rechner angepasst werden sollten.