
Vermarktungs-Allianz gegen "Bild"
Die "Bild"-Konkurrenten haben sich zu einer Anzeigen-Allianz zusammengeschlossen. Mit einer neuen Kombi greifen sie Deutschlands größte Kaufzeitung in Ballungsräumen an.
In der Krise rücken die Wettbewerber im Zeitungsmarkt zusammen: Der Zeitungskonzern M. DuMont Schauberg, das zu Gruner + Jahr gehörende Dresdner Druck- und Verlagshaus und die Ippen-Gruppe haben ihre Boulevard-Titel in einer nationalen Vermarktungsallianz zusammengeschlossen. Das berichtet der "Kontakter" in seiner aktuellen Ausgabe. Winkt das Kartellamt den Verkauf der "Abendzeitung Nürnberg" ("AZ") durch, kommt Gunther Oschmann als weiterer Verleger ins Boot.
Die Partner bieten ihre Blätter "Express" (Köln, Bonn, Düsseldorf), "Morgenpost Sachsen" (Dresden, Chemnitz), "Hamburger Morgenpost", "Berliner Kurier", "tz" und "AZ" (München, Nürnberg) in der Kombi "Boulevard national" als Paket an. Gemeinsam kommt die Boulevard-Allianz auf eine Gesamtauflage von 804.296 verkauften Expemplaren und eine Reichweite von mehr als zwei Millionen Lesern.
Das Boulevard-Bündnis attackiert Springers Flaggschiff "Bild" (Auflage: rund drei Millionen Exemplare) vor allem in Ballungsräumen. Dort liege die Kombi in der Summe der Marktanteile mit 52 Prozent vor "Bild" mit 48 Prozent, erklärt Oliver Hauf, Anzeigenleiter beim Berliner Verlag. "Die Kombi funktioniert als eigenständiges Angebot in Ballungsräumen", sagt Hauf. "In vielen Städten, in denen Bild schwächer ist, füllt sie bei Flächenkampagnen auch ergänzend zu Bild Reichweitenlöcher."