
Versäumnis-Vorwürfe in der "Causa Kika"
ZDF-Intendant Schächter belastet MDR und NDR-Fernsehdirektor in Kika-Affäre. Sie hätten zuviel gewusst.
Im Betrugsskandal um den Kinderkanal (Kika) erhebt ZDF-Intendant Markus Schächter schwere Vorwürfe gegen die Leitungsebene um den heutigen NDR-Fernsehdirektor Frank Beckmann. Das berichtet "Der Spiegel".
Bei der Affäre wird der langjährige Herstellungsleiter Marco K. beschuldigt, beim Kika 8,2 Millionen Euro abgezweigt zu haben. Beckmann war von 2000 bis 2008 Programmgeschäftsführer des Senders, der gemeinsam von ARD und ZDF betrieben wird. In jener Zeit, so teilte Schächter nun dem ZDF-Verwaltungsrat mit, habe die Information über die Glücksspielleidenschaft des Herstellungsleiters "nachweislich die Leitungsebene des Kika erreicht". Es hätte, so das Hamburger Nachrichtenmagazin weiter, Veranlassung bestanden, den "fundierten Gerüchten" nachzugehen. Beckmann hatte gegenüber dem Magazin "Zapp" gesagt, er habe bei K. "in keinster Weise einen Verdacht schöpfen können".
Auch gegen den MDR, der für die ARD den Kika betreut, schießt Schächter. Die Verantwortlichen hätten die Bedeutung der Schwachstellen "in ihrer Tragweite unterschätzt".