
Versicherungen von Asstel: "Saturn ist nur Tippgeber"
Im Web hat die Elektrofachmarktkette Saturn Versicherungen von Asstel angeboten. Inzwischen ist das Angebot aber schon wieder vom Netz. Angeblich will Saturn gar nicht verkaufen, sondern nur hinweisen.
Das ging schnell. Am 1. Februar hat Finanztest ein neues Angebot von Saturn getestet. Der Elektroriese hatte auf seiner Homepage für Versicherungen von Asstel geworben. In Zusammenarbeit mit Gothaer, dessen Direktversicherer die Asstel ist, bot Saturn Auto-, Hausrat-, private Haftpflicht- und Krankenzusatzversicherungen an. "Top Leistungen zum Top Preis", so das Werbeversprechen. Seit heute Nachmittag ist das Angebot aber schon wieder vom Netz.
Die Media-Saturn-Holding teilte auf Anfrage von W&V Online mit, dass es bereits seit zwei Jahren in ausgesuchten Saturn-Märkten Hinweise auf das Angebot von Asstel gibt. Das Unternehmen dementiert aber, dass es selber Versicherungen vermittelt: "Saturn bietet keine Versicherungen an, sondern fungiert hier lediglich als Tippgeber und verweist seine Kunden auf Asstel, das ist im aktuellen Bericht des Finanztest nicht korrekt formuliert", erklärt Unternehmenssprecherin Christine Knoepffler. "In unserer Rolle als Tippgeber prüfen und vergleichen wir gerade nicht unterschiedliche Anbieter, wie es etwa Versicherungsmakler tun würden. Wir sehen den Hinweis auf eine potentielle Versicherung für unsere Kunden als zusätzlichen Service. Aktuell finden Kunden die Verweise auf die Versicherung Asstel nur in einzelnen Märkten und nicht mehr auf saturn.de." Asstel wollte sich zu der Kooperation nicht äußern.
Erst Ende 2010 hatte Tchibo seinen Vertrieb von Versicherungen eingestellt. Partner war ebenfalls Asstel. Hintergrund: Das Hamburger Landgericht hatte den Kaffeekonzern im April 2010 als Versicherungsvermittler eingestuft und damit einen Verstoß gegen das Vermittlerrecht festgestellt. Die Regeln für die Versicherungsvermittlung sind streng: Versicherungsvermittler benötigen eine Registrierung, eine Mindestqualifikation und haben bestimmte Informations- und Dokumentationspflichten. Tippgeber hingegen müssen das nicht. Vielleicht war sich Saturn seiner rechtlichen Rolle dennoch nicht ganz so sicher. Und hat deshalb vorsorglich das Angebot vom Netz gekommen.(gw/fs)