
Vivaki führt sein Nerve-Center in Deutschland ein
Die Media-Holding Vivaki bringt ihre Technologietochter Vivaki-Nerve-Center im großen Stil nach Deutschland. Als Antwort auf Xaxis will sie die Investition in Targeting, Tools und Technik aber nicht verstanden wissen.
Die Mediaholding Vivaki baut das Geschäftsfeld Technologie und Targeting in Deutschland aus. Ab sofort bündelt das zum Werbekonzern Publicis gehörende Media-Network seine Aktivitäten in den Bereichen Datenmanagement, Targeting, Tools und Technologie im neu geschaffenen Bereich Vivaki-Nerve-Center. Unter diesem Dach betreibt die Agentur-Gruppe bereits gleichnamige Technologie- und Entwicklungszentren in den USA, England und anderen Ländern.
„Wir investieren Millionen in dieses Projekt“, erklärt Vivaki-Forschungschef Werner aus den Erlen gegenüber W&V. Der 40-Jährige wird gemeinsam mit Lothar Prison, 37, Digital-Chef der Vivaki-Agentur Zenith-Optimedia, die neue Großabteilung leiten. Prison steigt als Chief Digital Officer in die Vivaki-Holding auf. Aus den Erlen firmiert dort künftig als Chief Technology Officer. Insgesamt 60 Mitarbeiter arbeiten im neuen Vivaki-Nerve-Center. Das sind rund ein Viertel der deutschen Vivaki-Belegschaft.
Mit der Investition in ihre Datenmanagement-Marke in Deutschland reiht sich die Vivaki-Gruppe in ein Wettrüsten der großen Media-Player ein. Fast alle großen Networks haben in den letzten Monaten an umfassenden Datenmanagement-Programmen gearbeitet und neue Digital-Marken geschaffen. Hierzu zählt die GroupM mit ihrem Millionenprojekt Xaxis ebenso wie die Omnicom-Gruppe mit dem internationalen Launch ihrer Agenturmarke Annalect oder auch die Einführung der US-Targeting-Plattform Cadreon in Deutschland durch die Interpublic-Gruppe.
Vom Targeting- und Trading-Projekt Xaxis grenzt sich Vivaki allerdings scharf ab. Trading betreibe man nicht, betont Lothar Prison. Zudem arbeite man beim Targeting mit Dienstleistern wie der Post-Tocher Nugg-Ad zusammen. Man wolle „keine proprietäre Struktur in den Markt drücken“. Das Nerve-Center sei „im wahrsten Sinne des Wortes das zentrale Nervensystem des globalen Vivaki-Netzes“, beschreibt Deutschland-Chefin Nicole Prüsse das Konzept. „Es ist die logische Konsequenz unserer langjährigen Investitionsstrategie“.
Zum aktuellen Angebot des Vivaki-Nerve-Centers gehören die bekannten Targeting-Plattformen „Audience on Demand“ (AoD) und Audience-Optimization-System (AOS). Hinzu kommt das Datenbank-System „Titan“. Hiermit können Kunden der Vivaki-Agenturen jederzeit aktuelle Charts und Informationen rund um ihre Kampagnen auf dem Bildschirm abrufen. Hinzu kommt nun die Titan-Weiterentwicklung Tracy. Vor allem aber soll die neue Großabteilung eine Entwicklungsschmiede für weitere Werkzeuge werden, mit denen die unterschiedlichen Formen von digitaler Werbung besser bearbeitet werden können. In den nächsten zwei Jahren will Vivaki „deutlich mehr Produkte und Technologielösungen auf den Markt bringen als bisher“, kündigt Prison an.
Zur Vivaki-Holding in Deutschland gehören unter anderem die Agenturen Zenithmedia, Optimedia und Starcom.