Vorurteile, der neue TV-Trend
Sat.1 Comedy produziert schon, das Schweizer Fernsehen SF nun auch: neue Formate, die Vorurteile gegenüber den jeweiligen Nachbarn aufpicken.
Deutsche sind laut und hektisch. Diesen und anderen Vorurteilen widmet der Schweizer Werber und TV-Produzent Frank Baumann eine neue Sendung im Schweizer Fernsehen SF. In „Grüezi Deutschland – Frank Baumanns Expedition zu den Deutschen“ bringt der preisgekrönte Fernsehmacher dem TV-Publikum die Eigenheiten der meistgeliebten und meist gefürchteten Nachbarn der Eidgenossen in einer fünfteiligen Serie näher. Baumann selbst – der übrigens eine deutsche Mutter hat – über die Sendung: „Die Deutschen sind uns so nah – und doch so fremd. Was gibt es Spannenderes, als diese Exoten kennenzulernen?“
Baumann, der beim SF bis zum Jahr 2000 die Kult-Comedy „Ventil“ moderiert hat, wird für sein Format die hessische Messe für Bestattungskultur ebenso abklappern wie die Playmobil-Fabrik bei Nürnberg. Auf seinem Plan stehen auch Politgrößen, Sportler, kleine Helden und große Verlierer. Er trifft den Chef der Deutschen Bank, Josef Ackermann, die pensionierte Pornokönigin Gina Wild, Überlebenskünstler Rüdiger Nehberg und Boxerin Elina Tissen. Gezeigt wird, was die Deutschen und die Schweizer verbindet und trennt, welche Vorurteile sich bestätigen und welche Klischees zum Altmetall gehören.
Vorurteile als Format-Idee hat erst vor Kurzem der digitale Abosender Sat.1 Comedy entdeckt. Dort stehen sie im Mittelpunkt der neuen Comedy-Ranking-Show "Wir lieben...", Sendergesicht Ingolf Lück präsentierten wird. Die Ranking-Show stellt in sechs Episoden die zehn größten Vorurteile über das jeweilige Land auf den Prüfstand – präsentiert als „die etwas andere Liebeserklärung an unsere Nachbarn aus Holland, Polen, Italien, Frankreich, England und Finnland“. Reporter Ingolf Lück versucht vor Ort, bestehende Klischees zu bestätigen beziehungsweise sie zu widerlegen. Die ProSiebenSat.1-Produktionstochter RedSeven Entertainment produziert die Reihe derzeit.