
Vox und dctp beenden Lizenz-Ehe
Bei der zum Jahreswechsel anstehenden Verlängerung der Vox-Lizenz wird sich der Kölner Sender erstmals allein bewerben - ohne die Programmplattform dctp. Kooperiert wird aber weiter - auf neuer Basis.
Das Kuriosum Splitting-Lizenz verschwindet vom nationalen deutschen Fernsehmarkt. Vox und sein Frequenzpartner dctp verhandeln über das Ende ihrer Ehe zum Jahresende, wenn die aktuelle Sendelizenz ausläuft. Das bestätigt dctp-Anwalt Paul Leo Giani gegenüber dem W&V-Schwestertitel Kontakter (EVT: 8.3.). Derzeit bestreitet die Plattform für unabhängige Dritte pro Woche 16 Stunden im Programm von Vox.
Auch wenn der traditionell verordnete Verbund mit Vox endet und dctp künftig kein Lizenznehmer mehr ist: Die Programme von dctp sind weiter bei Vox zu sehen. "Wir werden unsere bewährte und gute Zusammenarbeit in anderer Form fortführen“, so Giani. Bei Vox betont Sprecherin Corinna Teuner: "Wir werden natürlich weiter Kooperationspartner von dctp bleiben und die gute Zusammenarbeit fortsetzen. Nach Absprache mit der dctp wird Vox dieses Mal die Sendelizenz allein beantragen.“ Laut Teuner ist beispielsweise geplant, dass dctp auch im kommenden Jahr mit Dokumentationen und Reportagen samstags umfangreiche vierstündige Themenabende im Vox-Programm bestreitet. Die Verhandlungen zwischen Vox-Chef Frank Hoffmann und dctp-Macher Alexander Kluge dauern noch an, heißt es.
Die Lizenzkonstruktion gilt als überholt; sie stört durchaus aufgrund festgezurrter Sendezeiten den Audience Flow im Programm. Vox ist seit Sendestart im Jahr 1993 mit der Development Company for Television Program (dctp) zusammen auf Sendung. Die Lizenz wurde im Rahmen des "Westschienen-Staatsvertrages“ erteilt. Es galt damals, durch die Hinzunahme von dctp die gesellschaftliche Vielfalt im neuen kommerziellen TV-Programm zu sichern. dctp bestreitet als unabhängiger Dritter auch Fensterprogramme bei RTL und Sat.1.
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ps/gl