
W&V Lesetipp: Stefan Niggemeier und das Sonntagabend-Ritual
Nachruf auf ein Talk-Format: Noch vor der letzten Anne-Will-Sendung hat Medienkritiker Stefan Niggemeier Abschied von einem TV-Ritual genommen. Der Lesetipp von W&V-Redakteur Frank Zimmer.
Nachruf auf ein Talk-Format: Noch vor der letzten Anne-Will-Sendung hat Medienkritiker Stefan Niggemeier Abschied von einem TV-Ritual genommen. Sein Fazit in der "FAZ": "Fernsehen ist ohnehin ein in höchstem Maße ritualisiertes Medium, aber bei kaum einer Sendung ... ist das so konstituierend und allumfassend wie bei der Sonntags-Talkshow". Das fange "bei Kleinigkeiten an wie dem Umstand, dass es niemandem auffällt, wie widersinnig es ist, dass das Publikum immer nach den Einspielfilmen klatscht" - egal, mit welchem Satz die Einführung gerade geendet hat. Selbst die Kritik an der Sendung sei Ritual. Niggemeiers lesenswertes Resümee "Es war fast wie immer" ist bei bei FAZ.NET nachzulesen.
Als Nachfolgerin von Sabine Christiansen talkte die frühere Tagesthemen-Moderatorin seit 2007 am Sonntagabend. Den ARD-Sendeplatz übernimmt im September Günter Jauch. Er hat bereits vor übertriebenen Erwartungen gewarnt: "Ich werde da nicht zum Revolutionär".