
Verbraucherschutz:
Warentest seziert Menüs und Arbeitsbedingungen von Fast-Food-Ketten
Die Stiftung Warentest analysierte Fast-Food-Menüs von McDonald's, Burger King und Kochlöffel. Richtig gute Nachrichten gibt es nicht - auch nicht für die Angestellten der Ketten.
Immerhin "befriedigend": So lautet das Urteil für die Fast-Food-Menüs von McDonald's und Burger King, die Stiftung Warentest unter die Lupe genommen hat. Der deutsche Anbieter Kochlöffel bekommt für Burger, Pommes und Salat auf dem Tablett nur ein "ausreichend".
Die Warentester analysierten die Zutaten und prüften den Geschmack. Die Detailergebnisse (hier geht es zum Test) sind wenig überraschend: Die Menüs enthalten viel Fett und Kohlenhydrate, der Salat ist eher schlapp oder trocken, immerhin schmecken Fleischplatten nach Rindfleisch und die Pommes nach Kartoffeln. Und Pferdefleisch haben die Warentester auch nicht gefunden, dafür ein paar Schadstoffe durch das Frittieren. McDonald's bekommt Pluspunkte für weniger Kalorien und Fett - allerdings ist die Portion auch die kleinste im Test. Burger King punktet beim Geschmack.
Minuspunkte gibt es für alle drei Anbieter, weil ihre Menüs einen Berg an Verpackungsmüll produzieren - und für die Arbeitsbedingungen in der gesamten Branche. Denn die Warentester wollten auch wissen: Wie werden die Mitarbeiter in den Restaurants behandelt und bezahlt? In welchem Maß setzen sich die Fastfoodketten bei der Beschaffung der Rohwaren für Tier- und Umweltschutz ein? Den Fragebogen beantworteten nur McDonald’s und Burger King. Kochlöffel äußerte sich nicht.
Die Branchenriesen versicherten, dass das Rindfleisch für die Burger und die Kartoffeln für die Pommes größtenteils aus Deutschland stammen. Ihre Lieferanten kontrollieren die Fastfoodanbieter nach eigenen Angaben streng.
Weniger streng laufen offenbar die Kontrollen von Franchisenehmern, die mittlerweile alle Filialen von Burger King in Deutschland betreiben und mehr als 80 Prozent der Restaurants von McDonald’s. Denn der Test ergab: Die Angestellten stehen häufig unter großem Druck. Sie haben viele Aufgaben und wenig Zeit. Die Angst, den Job zu verlieren, ist groß. Und Betriebsräte gibt es nur in wenigen Filialen.
Vor allem seit Burger King seine 91 noch selbst betriebenen Filialen an die Yi-Ko-Holding verkauft hat, brodelt es in dem Unternehmen. Mehrere Arbeitsgerichte in ganz Deutschland beschäftigen sich mit den Arbeitsbedingungen. Laut der zuständigen Gewerkschaft sollen Betriebsvereinbarungen gekündigt worden, Betriebsräte entlassen und Löhne nicht gezahlt worden sein. Die Yi-Ko Holding hat mittlerweile zum Gegenschlag ausgeholt und klagt vor dem Amtsgericht Hamburg wegen Verleumdung.
Das alles schadet dem Image von Burger King. Und dagegen helfen auch keine Pluspunkte beim Geschmack.