Nur acht Prozent dieser jungen Zielgruppe tragen nach Agenturangaben einen Fahrradhelm – "zu den Vorbehalten zählen u.a. ästhetische Gründe". Das soll die Kooperation mit GNTM ändern; Scholz & Friends will über das Werbeengament zur Primetime für die Verkehrssicherheitskampagne "Runter vom Gas" junge Erwachsene sensibilisieren. 

Gut behelmte GNTM-Kandidatinnen...

Gut behelmte GNTM-Kandidatinnen...

Für Lars Cords, Partner und Chief Content Officer von Scholz & Friends, war es die entscheidende Herausforderung, "mit der Botschaft 'Deine Eitelkeit darf nicht wichtiger sein als Dein Leben' zu jungen Frauen durchzudringen". Sie seien laut Statistik am schwersten davon zu überzeugen, einen Fahrradhelm zu tragen. Und: "'Germany’s next Topmodel' ist das ideale Umfeld, sie zu erreichen, und der Botschaft mit Unterstützung einer echten Fashion- und Style-Instanz nochmal Nachdruck zu verleihen. Es war ein Glücksfall, dass wir die Modelshow für dieses wichtige Thema begeistern konnten." Scholz & Friends betreut die Verkehrssicherheitskampagne seit 2016.

Begleitend zur Plakataktion ruft "Runter vom Gas" unter runtervomgas.de/Fahrradhelm und in sozialen Netzwerken außerdem unter dem Hashtag #HelmerettenLeben dazu auf, ein selbstbewusstes Foto mit einem Fahrradhelm zu posten. Unter allen Teilnehmern werden zehn von Rankin und Alicija signierte Fahrradhelme sowie Aktionskalender verlost.

Warum #helmerettenleben aneckt

Die Aktion bekommt zwar viel Aufmerksamkeit - aber nicht nur Zustimmung. Kritik kommt aus dem Netz und aus der Politik, wo sich User und Koalitionspartner SPD über die Kampagne von Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) aufregen. Die Kombi aus Kopfschutz und Models in Dessous stößt auf Unverständnis.

Die Umsetzung der Werbewelle sei "peinlich, altbacken und sexistisch", urteilt etwa Katja Mast gegenüber der Passauer Neuen Presse. Halbnackte Frauen und Männer sollten nicht mit Steuergeldern auf Plakate gebannt werden, findet die stellvertretende SPD-Fraktionsvorsitzende.

Das Ministerium als Auftraggeber hat inzwischen auf die Kritik reagiert und das Werk via Twitter verteidigt:


Autor: Petra Schwegler

Die @Schweglerin der W&V. Schreibt seit mehr als 20 Jahren in Print und Online über Medien - inzwischen auch jede Menge über Digitales. Lebt im Mangfalltal, arbeitet in München.