Guerilla-Aktion von Dieckertschmidt:
Warum diese Ampel Gutscheine ausdruckt
Für den Telefonbuch-Guide veräppelt Dieckertschmidt Passanten, die an der Ampel warten. Wer drückt, druckt.
Die gelben Druckknöpfe an Ampeln sind normalerweise nichts, was die Aufmerksamkeit lange fesselt. Höchstens, wenn es ewig dauert, bis auf der anderen Seite der Straße die Ampel endlich "grün" leuchtet. Gerne wird dann von Passanten genervt und mit Nachdruck nachgedrückt. Als würde dies die Maschine zur Eile antreiben, die stoisch ihrer programmierten Arbeit nachgeht.
Werbung mit und an Ampeln beschränkte sich bislang auf vom Regen durchweichte Zettel und Spielchen mit dem Ampelmännchen. Nun hat aber die Agentur Dieckertschmidt ein bislang wohl unentdecktes Werbegebiet kreativ erschlossen: Den Ampelknopf. Den funktionierten die Berliner für eine Guerilla-Aktion kurzerhand zum Ampeldrucker um. Das Online-Video dazu wirbt für den neuen Online Telefonbuch-Guide (TB-Guide) des TVG Telefonbuch- und Verzeichnisverlags.
Im Film spielt der TB-Guide Bürgern an einer Fußgängerampel einen Streich. Wenn sie den gelben Fake-Ampelknopf bedienen, druckt er Gutscheine aus, die auf die jeweilige Person abgestimmt sind. Eingespeist aus der Ferne vom Überwachungsteam. Die Sprüche auf den Gutscheinen sind jedoch nicht gerade nett: Einem korpulenten Mann wird Schwangerschafts-Yoga empfohlen, eine Solariumschönheit wird mit "Brathähnchen" angesprochen, eine Mutter mit einem quengelnden Kind erhält Verhütungstipps. Eine brünette Schönheit darf sich immerhin über ein nettes Kompliment freuen.
Der TB-Guide will sich so seinen Kunden als Wegweiser in allen Lebenslagen anbieten. Ein bisschen mehr Charme hätte den Gutscheinen allerdings gut getan, auch für mehr viralen Schub. Aber der Drucker direkt an der Ampel ist lustig und bietet noch viel Potenzial.