Splitter:
Was sonst noch in der Medienbranche passiert
Middelhoff mischt nun Chinas Medien auf, ARD toppt mit Frauenfußball den FCB, Funke gibt Anne Hoffmann neue Aufgaben.
Thomas Middelhoff. Der frühere Chef von Bertelsmann und Arcandor gründet einen Medienkonzern mit dem Schwerpunkt China. Dass er Chef eines internationalen Medienkonzern werde, bestätigt Middelhoff der "Süddeutschen Zeitung" (Montagsausgabe) in einem Interview. Allerdings nennt er hier noch keine Details. Die "Financial Times" ist schon schlauer – und berichtet, dass Middelhoff gemeinsam mit dem chinesischen Medien-Unternehmer Bruno Wu das neue Unternehmen BT Capital aufstellt und dass darin die Unternehmen und Beteiligungen von Wu und Middelhoff in China gebündelt werden. Middelhoff wird demnach eine "bedeutende Minderheitsbeteiligung" am ersten "chinesischen globalen Medienkonzern" halten. Die Strategie von BT Capital: "CIA". Das stehe, so Middelhoff in der "Financial Times", für "China, internet and alternative assets" im Film- und Fernsehgeschäft. Wus Seven Stars Media Group finanziert Filme wie "Rise of the Terracotta Warriors" und eine TV-Serie, die auf Inhalten beruht, die der Action-Schauspieler Bruce Lee geschrieben haben soll. Der 60-Jährige steckt noch in Prozessen rund um die Insolvenz des früheren Karstadt-Konzerns. Dazu Middelhoff gegenüber der "Süddeutschen": "Es ist absolut nicht fair, dass mein Name mit dem Untergang von Arcandor verbunden wird. Zum fraglichen Zeitpunkt war ich schon monatelang nicht mehr Vorstandschef. Mit mir hätte es keine Insolvenz gegeben. Meine Leute und ich hatten die richtige Strategie entwickelt."
Weka Media. Will wohl die Redaktion seiner Computer-Titel "PC Go" und "PC Magazin" in seiner bisherigen Form abschaffen, wie die gewöhnlich gut informierte Journalisten-Plattform "Newsroom" berichtet. Von 14 Mitarbeitern können demnach sieben mit neuen Verträgen im Haus bleiben - als "Produktmanager". Sie sollen Inhalte, die künftig von einem externen Dienstleister, von Autoren und Bloggern kommen, koordinieren. Die Weka-Hefte kämpfen wie alle Computerblätter mit schrumpfenden Auflagenzahlen. Weka weist darauf hin, dass derzeit keine Kündigungen an Mitarbeiter ausgesprochen worden seien.
ARD. Dort schlagen die deutschen Fußballerinnen die Starkicker von Bayern München - zumindest bei den Einschaltquoten. Den 1:0-Sieg der Frauen im EM-Viertelfinale gegen Italien sahen am Sonntagabend im Ersten durchschnittlich 4,07 Millionen Menschen. Das sind mehr als doppelt so viele Zuschauer wie beim zeitgleichen Testspiel des FC Bayern gegen Mönchengladbach bei Sat.1, wo in der Spitze 1,93 Millionen zuschauten. Via dpa.
"frau aktuell". Dort übernimmt die bisherige Chefredakteurin Anne Hoffmann neue Entwicklungsprojekte innerhalb der Women Group der Funke Mediengruppe (Vorher WAZ Mediengruppe). Die Chefredaktion von "frau aktuell" übergibt sie Kai Winckler, dem Chefredakteur von "Neue Welt". Winckler wird künftig beide Titel in Personalunion verantworten. Hoffmann bleibt indes weiterhin Chefredakteurin von "die aktuelle", die sie seit mehr als vier Jahren führt. Per Mail.
