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Was sonst noch in der Medienbranche passiert
Entertain ahmt Sky nach, ProSieben siegt mit Stephen King, ZDF ist nach TV-Duell verschnupft.
Entertain. Die Telekom-IPTV-Plattform wächst munter weiter und meldet neue Sender sowie eine veränderte Tarifstruktur. So werden dort künftig alle Sender der Mediengruppe RTL Deutschland in HD zu sehen sein. Zusätzlich zu RTL, Vox, RTL II, RTL Nitro, Super RTL und n-tv werden aber auch CNN International, Deluxe Music und iM1 in das HD-Start-Paket eingespeist. Insgesamt stehen den Kunden damit nun 18 Privatsender hoch auflösend zur Verfügung. Wer das Paket nun bucht, muss allerdings mit 6,95 Euro pro Monat zwei Euro mehr als bisher bezahlen. Neu eingeführt wird eine HD-Option, die für monatlich 4,95 Euro zu einem oder mehreren Genre-Paketen hinzu gebucht werden kann. Dort sind die Abosender RTL Crime, Passion, RTL Living sowie 13th Street, Auto Motor und Sport, BonGusto, Cartoon Network, Disney Junior, Disney XD, Fuel, Lust Pur, Sony TV, E! Entertainment, RCK TV, Romance TV und der neue Universal Channel hoch auflösend zu finden. Neu eingeführt wird außerdem der Premium Tarif, bei dem HD Start und die HD-Option im Preis von 44,95 Euro pro Monat enthalten sind. Mit den neuen Programmen zieht die Telekom auf der Angebotsseite durchaus mit Sky gleich. Mails.
ProSieben. Verzeichnet einen Sensationsstart für die neue Serie "Under the Dome". Sie erreicht am Mittwochabend weit überdurchschnittliche 23,1 Prozent Marktanteil bei den 14- bis 49-Jährigen. "Damit ist "Under the Dome" der beste 20.15-Uhr-Serien-Start des Jahrtausends auf ProSieben", freuen sich die Münchner. Gut verlief der Start der Serie nach Stephen Kings Roman "The Arena" – auch bei den Gesamtzuschauern; hier interessierten sich 3,14 Millionen dafür, wie eine US-Kleinstadt unter einer Art unsichtbarer Käseglocke verschwindet. Macht 12,3 Prozent Marktanteil. Nur dem ZDF und dem Klassiker "Aktenzeichen XY... ungelöst" mit Rudi Cerne musste sich ProSieben bei den Zuschauern ab drei Jahren geschlagen geben. Per Mail.
ZDF. Verschnupft wirken die Verantwortlichen nach dem TV-Duell zwischen CDU-Kanzlerin Angela Merkel und ihrem SPD-Herausforderer Peer Steinbrück vom vergangenen Sonntag. Chefredakteur Peter Frey wünscht sich Änderungen für das künftige Kräftemessen der Kontrahenten zur Bundestagswahl. "Besser wären zwei Duelle mit jeweils zwei Moderatoren, wie das 2002 auch der Fall war", sagt Frey im Interview mit der Nachrichtenagentur "dpa". Frey räumt ein: "Aber man kann keinen Gast in eine Sendung zwingen, zu der er nicht kommen will." Dass die Mainzer so reagieren, wundert nicht: Im Sendervergleich hatte am Sonntag die ARD bei den Quoten die Nase weit vorn. 10,11 Millionen Zuschauer der insgesamt über 17 Millionen Zuschauer verfolgten (Marktanteil: 29,1 Prozent) im Ersten die Debatte. Im ZDF schalteten zeitgleich nur 3,71 Millionen Zuschauer (10,7 Prozent) ein, gefolgt von RTL und Schlusslicht ProSieben. Von der Kritik gefeiert wurde hauptsächlich Duell-Newcomer Stefan Raab. In Bayern gehen indes die Uhren anders: Das sehr gediegene TV-Duell zwischen CSU-Ministerpräsident Horst Seehofer und seinem SPD-Herausforderer Christian Ude im Bayerischen Fernsehen erreichte am Mittwoch im Freistaat einen Marktanteil von 18,3 Prozent. Viele junge Zuschauer habe die Debatte begeistert, freut sich der BR.
Radio Bremen. Dort hat die Findungskommission des Rundfunkrats den bisherigen Intendanten Jan Metzger als Kandidaten für die Wiederwahl "gefunden". Nach mehrmaligen Beratungen habe das Gremium sich in dieser Woche einstimmig darauf geeinigt, "Herrn Metzger gemäß § 15 Abs. 1 des Radio Bremen Gesetzes zur Wiederwahl vorzuschlagen". Grund: "Nach einhelliger Ansicht der Findungskommission hat er in den vergangenen vier Jahren sowohl in Bezug auf die Existenzsicherung Radio Bremens als auch bei der Weiterentwicklung von Programm und Organisation des Senders viel erreicht. Herr Metzger erfülle zudem in ausgezeichneter Weise Kriterien wie Führungskompetenz, Durchsetzungsstärke, betriebswirtschaftliche Kompetenz, Programm- und Innovationsorientierung sowie Kommunikationsfähigkeit und Transparenz." Am 19. September will der Rundfunkrat nun zur Urne schreiten. Per Mail.
"Washington Post". Amazon-Gründer Jeff Bezos setzt als neuer Besitzer der US-Traditionszeitung auf spannenden Journalismus. "Die Regel Nummer eins muss sein: Seid nicht langweilig", erklärte er beim ersten Treffen mit der Redaktion, wie die "Post" in eigener Sache berichtete. Zugleich glaube er, dass sich Medien nicht gesundschrumpfen könnten. Weitere Kürzungen in der Belegschaft würden zum Aus oder "bestenfalls zu Irrelevanz" führen. "Jedes Geschäft muss für immer jung bleiben. Wenn Ihre Kundschaft mit Ihnen altert, werden Sie zu 'Woolworth's'", sagte Bezos. Zuvor hat er im ersten Gespräch mit dem Blatt verkündet , dass sich der Verlag an der Arbeit von Amazon orientieren und vor allem den Leser als Kunden in den Mittelpunkt stellen solle. Eine Paywall für den Web-Auftritt lehnt er indes ab.
RTL Group. Steigt nach wenigen Monaten im SDax in den MDax auf, nachdem Mutter Bertelsmann im Frühjahr einen Teil seiner Anteile an der TV-Familie an die Börse gebracht hatte und das Unternehmen seither auch in Frankfurt notiert ist. Im Juni folgte die Aufnahme in den SDax. Nun hat die Börse die RTL Group laut einer Mitteilung vom Donnerstag in den MDax aufgenommen, dem auch Konkurrent ProSiebenSat.1 angehört. Seit dem ersten Handelstag in Frankfurt ist der Aktienkurs der RTL Group um 33,8 Prozent gestiegen. Per Mail.
"Videoaktiv". Das Zweimonatsmagazin übernimmt mit Ausgabe 6/2013 (EVT: 10. September) die Zeitschrift "Videomedia" aus dem VDP-Verlag Mathe in Burgwedel und mit ihr auch die Abonnenten des 1989 gegründeten Magazins für Videofilmer. Hans-Henning Mathe, der bisherige Herausgeber von Videomedia, betont: "Mit Bewusstsein habe ich 'Videoaktiv' für meine treue Kundschaft ausgewählt, denn damit erhalten die Leser eine fundierte und unabhängige Zeitschrift und die passende Unterstützung für ihr Hobby." Um "Videomedia"-Leser anzusprechen und mit "Videoaktiv" vertraut zu machen, wird "Videoaktiv" auch das "Videomedia"-Logo auf dem Cover zeigen. Die für den 20. September angekündigte "Videomedia"-Ausgabe wird nicht erscheinen. Die IPS Pressevertrieb GmbH betreut den Einzelverkauf von "Videoaktiv". Per Mail.