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Was sonst noch in der Medienbranche passiert
MDR tauscht sein "Tatort"-Team um Thomalla aus, Sonia Mikich vor WDR-Chefposten, Werbebann erhöht Rundfunkbeitrag deutlich.
MDR. Entwickelt recht überraschend ein neues "Tatort"-Format für Sachsen. Wie Fernsehdirektor Wolf-Dieter Jacobi mitteilt, wird der Krimi aus Sachsen ganz neu gestaltet. Seit 2008 ist der MDR mit über 20 "Tatorten" aus Leipzig mit Simone Thomalla und Martin Wuttke sehr erfolgreich gewesen, die nun recht überraschend aufhören sollen. Nach der Ausstrahlung von "Frühstück für immer" am 16. März wird das bewährte Leipziger Team noch zwei Folgen produzieren. Für den neuen Sachsen-"Tatort" lädt der MDR Produzenten erneut zum Ideenwettbewerb. Ab 2016 wird das neue Team aus Sachsen zu sehen sein. Per Mail.
Sonia Mikich. Soll ab 1. Mai neue WDR-Chefredakteurin Fernsehen werden. Das hat Intendant Tom Buhrow dem WDR-Verwaltungsrat vorgeschlagen. Sie folgt damit Jörg Schönenborn, der zur gleichen Zeit sein Amt als neuer Fernsehdirektor des WDR antritt. Bekannt wurde Mikich unter anderem als ARD-Korrespondentin in Russland sowie als Leiterin und Moderatorin des Politmagazins "Monitor". Per Mail.
Rundfunkbeitrag. Würde bei einem kompletten Verzicht von ARD und ZDF auf Werbung und Sponsoring um mehr als einen Euro steigen. Das geht aus einem Sonderbericht der Gebührenkommission KEF für die Länder hervor. Nach Informationen der Nachrichtenagentur "dpa" würde demnach ein kompletter Wegfall von Werbung und Sponsoring den Beitrag um 1,25 Euro im Monat klettern lassen - derzeit zahlt jeder Haushalt 17,98 Euro. Dabei wollen die Länder den Beitrag ab 2016 senken. Noch sind die Bürger mit den Auswirkungen der Umstellung zum Jahresstart 2013 beschäftigt: Das Verwaltungsgericht Bremen hat jetzt zwei Klagen gegen die Abgabe für Privathaushalte abgewiesen. Grundsätzliche rechtliche Bedenken gegen die Regelungen des neuen Rundfunkbeitragsstaatsvertrags bestehen nach Überzeugung der 2. Kammer nicht (Az. zwei K 570/13 und zwei K 605/13 vom 20.12.2013). Entgegen der Ansicht der Kläger handele es sich beim Rundfunkbeitrag um keine Steuer, sondern um einen Beitrag im rechtlichen Sinne, teilt das Gericht am Mittwoch mit. Fast alle deutschen Haushalte verfügen über ein Fernsehgerät, ein Radio, einen internetfähigen Computer oder ein internetfähiges Mobiltelefon. Daher dürfe der Gesetzgeber die Erhebung des Rundfunkbeitrags an die Wohnung knüpfen, auch wenn dabei in Einzelfällen Wohnungen erfasst werden, in denen es keine Rundfunkempfangsgeräte gebe. Via dpa.
n-tv. Trauert um Manfred Bleskin. Der langjährige Moderator beim Nachrichtensender ist tot. Der Journalist sei am Dienstag im Alter von 64 Jahren gestorben, teilt n-tv mit. Senderchef Hans Demmel lobt Bleskins Fachwissen, Kollegialität und Charme. Er war seit mehr als 20 Jahren für den Nachrichtensender tätig. Bei n-tv moderierte er unter anderem die Nachrichten sowie das Talkformat "Schlagzeile des Tages" und war als Reporter weltweit unterwegs. 2008 wechselte er von Köln nach Berlin in das n-tv-Hauptstadtstudio. Dort präsentierte er seine tägliche Kolumne "Zwischenruf" sowie den Wochenrückblick "Bleskins Woche". Per Mail.
Discovery Communications. Der Betreiber von Pay-TV-Sendern wie Discovery Channel übernimmt nun die Mehrheit am europäischen Sportsender Eurosport, stockt auf 51 Prozent auf und zieht damit eine Option aus dem Dezember 2012. Das teilt der US-Konzern mit. Damals hatte Discovery dem französischen Medienunternehmen TF1 in einem ersten Schritt 20 Prozent der Anteile abgekauft. Der TF1-Hauptkanal Eurosport ist in 54 Ländern und 20 Sprachen zu sehen.
Burda. Bringt über die Tochter Neue Verlagsgesellschaft mbH (NVG) noch mehr Gutscheine für hauseigene Wohnaccessoires- und Lifestyle-Zeitschriften wie "Elle Decoration" oder "Zuhause Wohnen" via Butlers an die Leser. NVG und der Händler bauten die im Dezember online gestartete Kooperation im Zeitschriften-Segment weiter aus, heißt es. Nun bietet Butlers seinen Kunden in den über 100 Filialen 15 Zeitschriftengutscheine der Burda-Familie an. Sie berechtigen zum Bezug der Blätter für ein Jahr. Mit dem Kauf erhalten Kunden als Prämie einen Butlers-Einkaufsgutschein. Per Mail.
ZAK. Die Kommission der Medienanstalten ist mit der Entwicklung der Regionalfenster bei RTL und Sat.1 zufrieden, zumal sie im vergangenen Jahr deutlich mehr Beiträge über "ernste" Themen (z.B. über landespolitischen Ereignisse) gebracht hätten. Wie es in der Mitteilung der Medienwächter heißt, sind dagegen weniger "leichte" Themen (z.B. "Human Touch"-Beiträge) gesendet worden. Die ZAK beruft sich auf den Jahresbericht des Instituts für Medienforschung Göttingen und Köln (IM.GÖ) unter Leitung von Helmut Volpers. Die ZAK wirkt erfreut: "Der Umfang der Politikberichterstattung sei seit 2005 noch nie so hoch gewesen." Per Mail.
Amazon. Der Online-Händler hat Pläne für den Einstieg ins Pay-TV-Geschäft in den USA dementiert. "Wir planen nicht, Lizenzen für Fernsehkanäle aufzunehmen oder einen Pay-TV-Dienst anzubieten", erklärt das Unternehmen. Zuvor hatten das "Wall Street Journal" und die Finanznachrichtenagentur Bloomberg berichtet, dass Amazon bei Medienunternehmen nach Rechten für die Online-Übertragung ihrer Fernsehprogramme angefragt habe. Das Unternehmen äußert sich zugleich nicht dazu, ob es solche Gespräche gegeben habe. Amazon bietet bereits Filme und TV-Inhalte auf Abruf an und wolle auch weiter an diesem Angebot arbeiten. Vor Kurzem hatte der japanische Elektronik-Riese Sony Pay-TV-Pläne für die USA bekanntgegeben. Laut Medienberichten soll auch Google in diese Richtung streben. Schon dem 2011 verstorbenen Apple-Gründer Steve Jobs war es vor Jahren nicht gelungen, sich die Rechte für einen umfassenden TV-Dienst zu sichern. US-Medien.
Theo Sommer. Der frühere "Zeit"-Herausgeber ist wegen Steuerhinterziehung zu einer Freiheitsstrafe von einem Jahr und sieben Monaten auf Bewährung verurteilt worden. Außerdem muss er eine Geldbuße von 20.000 Euro zahlen. Das entschied das Hamburger Amtsgericht. Laut Anklage hat der 83-Jährige zwischen 2007 und 2011 Steuern in Höhe von 649.000 Euro nicht bezahlt, die aus Einkommen aus freiberuflicher Nebentätigkeit fällig geworden wären. Der Richter hielt Sommer zugute, den Schaden bereits wiedergutgemacht zu haben. Via dpa.
Hans Mahr. Gibt Anteile und den deutschen Herausgeber-Job beim Gourmet- und Reisemagazin "Falstaff" ab. n-tv-Moderator Christoph Teuner wird neuer Herausgeber mit fünf Prozent, berichtet die Wiener Tageszeitung "Der Standard". Teuner, 50, bleibt demnach im Hauptberuf weiter Moderator und Gastro-Autor bei "Zeit" und "Welt. Neuer Chefredakteur von "Falstaff" Deutschland ist der Weinpublizist Ulrich Sautter, der bisher für mehrere deutsche Gourmetmagazine schrieb.