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Was sonst noch in der Medienbranche passiert
Neuer Interessent für Kabel Deutschland, neuer Gegner von Stefan Raab, neuer Ärger um ARD-Radios: Was sonst noch los ist.
Kabel Deutschland. Gerät ins Visier des britischen Mobilfunkers Vodafone. Er soll eine Übernahme des Distributions- und Telekommunikationskonkurrenten planen. Dies berichtet das "Manager Magazin" in seiner aktuellen Ausgabe. Danach soll Vodafone-Deutschland-Chef Jens Schulte-Bockum mit Konzernstrategiechef Warren Finegold einen Geschäftsplan für eine Akquisition durchgerechnet haben. Der Plan liege jetzt zur Abstimmung bei Vodafone-Konzernlenker Vittorio Colao, so das Blatt. In London sei man bereits im "Deal-Mode". Vodafone selbst will keine "Marktgerüchte kommentieren". Schon 2008 soll dem Blatt zufolge Schulte-Bockums Vorgänger Fritz Joussen eine Akquisition des größten deutschen Kabelanbieters ins Auge gefasst haben – war damals aber schlicht zu teuer.
Intel. Der weltgrößte Chiphersteller will in den USA in den heißt umkämpften Fernsehmarkt einsteigen. In diesem Jahr soll eine Settop-Box für den TV-Empfang über das Internet in den Handel kommen, kündigt der zuständige Intel-Manager Erik Huggers bei einem Auftritt auf einer Technologie-Konferenz an. Intel setze dabei unter anderem auf eine intelligentere Bedienung als bei aktuellen Kabel-TV-Boxen. Ein ungewöhnliches Detail ist eine auf die Zuschauer gerichtete Kamera, mit der die Personalisierung des Fernsehkonsums auf die Spitze getrieben werden soll. Über die TV-Pläne von Intel wird bereits seit fast einem Jahr spekuliert. Als besondere Schwierigkeit in dem Geschäft gelten die Rechte-Deals mit den Produzenten von TV-Inhalten und großen amerikanischen Fernsehsendern. So soll Apple bei der Industrie mit seinen TV-Plänen schon seit Jahren auf Granit beißen. Via dpa.
Stefan Raab. Hat schlechte Karten bei SPD-Kanzlerkandidat Peer Steinbrück. Dieser lehnt den Entertainer als Co-Moderator für das gemeinsame TV-Duell mit Kanzlerin Angela Merkel (CDU) ab. Er sagt der "Passauer Neuen Presse" (Mittwoch) auf die Frage, ob er mit dem ProSieben-Star Raab einverstanden wäre: "Nein, Politik ist keine Unterhaltungssendung, sondern ein ernstes Geschäft, ohne dass es dabei humorlos zugehen muss." ProSiebenSat.1 kritisiert Steinbrück für die Ablehnung Raabs scharf. "Stefan Raab hat in zwei erfolgreichen Wahlsendungen und einer neuen Talkshow bewiesen, dass er ein ernstes Interesse an politischen Themen hat", sagt ein Sprecher der Nachrichtenagentur "dpa". Steinbrücks Haltung sei ungewöhnlich. Der frühere CSU-Vorsitzende Edmund Stoiber, der inzwischen Beiratsvorsitzender des TV-Konzerns ProSiebenSat.1 ist, hat Raab vorgeschlagen. Er wolle auch jüngere TV-Zuschauer für Politik interessieren. Via dpa.
Dieter Schütte. Der Kölner Verleger, bis 2003 stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender der Mediengruppe M. DuMont Schauberg (MDS), ist im Alter von 89 Jahren gestorben. Das teilt MDS am in Köln mit. Schütte hatte 1950 Brigitte Neven DuMont geheiratet, eine Tochter der Kölner Verleger-Dynastie, trat 1960 als persönlich haftender Gesellschafter in den Verlag ein und übernahm 1990 den Vizevorsitz im Aufsichtsrat. Zum MDS-Vorstand gehören Schüttes Sohn Christian DuMont Schütte und Neven DuMonts Tochter Isabella Neven DuMont.
RTL. Muss zusehen, wie die Ölquellen schnell weniger sprudeln. Die Neuauflage der US-Serie "Dallas" hat noch einmal viele Zuschauer verloren. Am Dienstag, dem dritten Ausstrahlungstag, haben 2,56 Millionen Gesamtzuschauer um 22.15 Uhr RTL eingeschaltet und die neuesten Intrigen im Ewing-Clan verfolgt. Das entspricht einem Gesamtmarktanteil von 11,1 Prozent. In der werberelevanten Zielgruppe der 14- bis 49-Jährigen sind es 16,0 Prozent. In der Vorwoche hatten 3,01 Millionen zugesehen, bei der ersten Folge vor zwei Wochen waren es 3,90 Millionen gewesen.
TV. Wird seltener aufgezeichnet. Weniger als 40 Prozent der Deutschen nehmen überhaupt noch aus dem TV auf, wie aus der repräsentativen Acta-Studie des Instituts für Demoskopie Allensbach hervorgeht. 2005 waren es noch etwa 60 Prozent. Der Untersuchung zufolge schneiden 6,7 Prozent der Deutschen TV-Sendungen häufig mit (2005: 6,5), 12,6 Prozent nehmen "ab und zu" etwas auf (21,8). 19,5 Prozent tun das "selten" (31,5) und 60,1 Prozent nie (39,3). Die Ergebnisse seien repräsentativ für die deutsche Bevölkerung zwischen 14 und 64 Jahren, heißt es. Via Mail.
VPRT. Ist sauer, weil im Sendegebiet seines Mitgliedes FFH der ARD-Platzhirsch HR UKW-Frequenzen seines Kulturprogramms HR2 unter anderem auf das Jugendprogramm You FM verschoben habe. Der Privatfunkverband sieht darin einen Beleg für die stets kritisierte "Frequenzüberversorgung im öffentlich-rechtlichen Radio" und fordert nun eine "ernsthafte Debatte zur Neuordnung der UKW-Rundfunkfrequenzen". Klaus Schunk, stellvertretender Vorstandsvorsitzender des VPRT und Vorsitzender des Fachbereichs Radio und Audiodienste: " Jetzt werden ungeniert Frequenzen von den Kulturprogrammen auf die Jugendwellen verschoben - und die Politik schaut zu. 'Weniger Auftrag und mehr Frequenzen für kommerzielle Programme' kann nicht das Credo eines gebührenfinanzierten Angebots sein."
"Eltern". Das G+J-Magazin hat Collien Ulmen-Fernandes als Kolumnistin gewinnen können. Die junge Mutter, Schauspielerin, Moderatorin und Model schreibt ab der aktuellen Ausgabe 3/2013 (EVT: 13.02.) alle zwei Monate über ihr Leben als Mama. In ihrer ersten Glosse widmet sich die 31-Jährige der Schwangerschaft.
EinsPlus. Der ARD-Digitalkanal macht auf noch jünger – und startet eine Dating-Show für junge Vernetzte. Ab 21. Februar ist alle zwei Woche am Donnerstag um 20.15 Uhr die Sendung "vernetzt - verkuppelt - verliebt" angesagt. Das Konzept stellt der zuständige SWR so vor: Drei junge Menschen suchen für einen Single-Freund über soziale Netzwerke im Internet nach einem geeigneten Partner. Gemeinsam bewerten die Freunde die Bewerbungen und jeder der drei wählt einen Favoriten aus, den er ins Rennen um die Gunst seines Freundes schickt. Sieben Folgen von "vernetzt - verkuppelt – verliebt" sind geplant. Produziert wird die Sendung im Auftrag von EinsPlus von der Kölner Produktionsfirma Good Times.