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Was sonst noch in der Medienbranche passiert
ARD bibbert in Sachen Bundesliga-Konferenz, ZDF freut sich mit Papst und Fußball, Petra Winter liebäugelt mit dem Fernsehen.
ARD. Muss um die traditionsreiche Bundesliga-Konferenz am Samstag im Radio bangen. In der ersten Runde des Wettbietens um die Audiorechte hat sich nach Angaben der Deutschen Fußball Liga (DFL) kein Bewerber durchgesetzt. "Für alle ausgeschriebenen Pakete wird es daher eine zweite Bieterrunde geben", kündigt die DFL am Donnerstag an. Der Dachverband will weiterhin am vorgesehenen Zeitplan festhalten und bis Ende März die Verhandlungen abgeschlossen haben. Die DFL hat erstmals die Verwertungsrechte für die Hörfunkübertragungen von den Spielen der 1. und 2. Bundesliga ausgeschrieben. Die angebotenen Rechte gelten für vier Spielzeiten von der Saison 2013/2014 an. Bisher gab es keine Ausschreibung der Radiorechte. Die Berichterstattung durch die ARD-Sender ist durch einen so genannten Kooperationsvertrag geregelt und kostet geschätzte sieben Millionen Euro pro Saison. Ein Verbund von Privatsendern könnte in Konkurrenz zur ARD treten, die mit ihrer Konferenz-Schaltung seit vielen Jahren samstags ein Millionenpublikum erreicht. Mit einem speziellen Bundesliga-Radio hat seit einigen Jahren der Regiocast-Digitalsender 90elf Erfolg: In der aktuellen Saison kann sich der Sender über mehr als 1,2 Millionen männliche Nutzer innerhalb von zwölf Spieltagen freuen. Erstmals kann der Sender damit eine Nettoreichweite ausweisen. Knapp zehn Prozent der 90elf- Hörer empfangen 90elf über DABplus. Zu diesen Ergebnissen kommt eine repräsentative Studie der FGM Forschungsgruppe Medien. Via Mails.
ZDF. Kapert den Mittwoch mit dem neuen Papst und König Fußball. Chefredakteur Peter Frey als Moderator und die Leiterin der ZDF-Kirchenredaktion Michaela Pilters führten dort ab 19.05 Uhr durch das "ZDF spezial: Habemus Papam - Der neue Papst ist gewählt". 6,32 Millionen Zuschauer - 20,7 Prozent Gesamtmarktanteil - sahen im Schnitt zu. Den ersten Auftritt des neuen Papstes Franziskus auf dem Balkon des Petersdoms verfolgten in der Spitze bis zu 8,31 Millionen Zuschauer - das stärkste Stück im deutschen TV zum neuen Oberhaupt der Katholiken (seinen ersten TV-Auftritt sahen über alle Sender hinweg insgesamt 22,6 Mio Zuschauer in Deutschland). "Auch online begleitete das ZDF die Papstwahl intensiv mit Livestreams, einem Liveticker und aktuellen Informationen über den Kurznachrichtendienst Twitter. Mit 891.997 Visits erreicht das Nachrichtenportal heute.de mit diesem Angebot einen Rekordwert", teilen die Mainzer mit. Doch Fußball war noch stärker: 9,42 Millionen Zuschauer - 30,2 Prozent Gesamtmarktanteil - verfolgten ab 20.45 Uhr, wie sich der FC Bayern München trotz der 0:2-Niederlage gegen Arsenal ins Viertelfinale der Champions League zitterte.
ZDF. Holt RTL-Gesicht Inka Bause ("Bauer sucht Frau") und gibt ihr ab Herbst eine eigene Talkshow - werktäglich um 15.05 Uhr auf dem bisherigen Sendeplatz der Kochsendung "Topfgeldjäger". Sie soll darüber hinaus der ZDF-Unterhaltung in der Primetime helfen, meldet der Branchendienst "dwdl.de". "Inka hat uns mit ihrer warmherzigen und spontanen Art als Moderatorin überzeugt - ein Publikumsliebling, der mit viel Empathie wunderbar in unseren Nachmittag passt", erklärt der neue ZDF-Unterhaltungschef Oliver Fuchs dem Dienst. Bause kommt zur rechten Zeit, muss doch das Zweite die Rückkehr Jörg Pilawas in die ARD zu verkraften hat.
Petra Winter. Will nach ihrem frühen Weggang beim Boulevard-Primus "Bild" offenbar weg vom Printgeschäft. Die frühere langjährige "Cosmopolitan"-Chefredakteurin zieht es laut der Zeitschrift "Clap" ins Fernseh-Business. "Was mir gerade so vorschwebt, sind TV-Formate", verrät sie. Wohin es sie zieht, lässt Winter offen. Für "Clap" steht jedoch fest: Nach der früheren Co-Moderation bei "Germany's Next Topmodel" mit Heidi Klum bestehen beste Kontakte zu großen Münchner TV-Unternehmen. Außerdem fühle sie sich vor Kameras sichtlich wohl.
Christoph Berdi. Verlässt den Fachverlag der Verlagsgruppe Handelsblatt nach 18 Jahren Unternehmenszugehörigkeit. Die Trennung erfolge einvernehmlich aufgrund unterschiedlicher Auffassungen zum künftigen Kurs der Fachzeitschrift "Absatzwirtschaft – Zeitschrift für Marketing", heißt es. Der Diplom-Journalist war seit 2000 Chefredakteur des Blattes. Ein Nachfolger stehe derzeit noch nicht fest.