
Spiegel Kolumne:
Was wurde aus Stefan Niggemeiers "Medienlexikon"?
Im aktuellen "Spiegel" fehlt die wöchentliche Kolumne "Niggemeiers Medienlexikon". Wurde sie ab- oder nur ausgesetzt? Das scheint derzeit nicht ganz klar.
Nach nur einem Jahr stellt der "Spiegel" die wöchentliche Kolumne "Niggemeiers Medienlexikon" ein. Das gibt der Autor selbst auf seinem Blog bekannt. Es ist gar nicht so einfach, die Information zu finden - sie steht im 84. Kommentar unter einem von Stefan Niggemeiers Artikeln. Am 30. September merkt einer der Leser über die Kommentarfunktion an, dass die aktuelle "Spiegel"-Ausgabe (40/2012) keinen Eintrag ins Medienlexikon enthalte und möchte wissen: "Wurde dies eingestellt?" Nur eine halbe Stunde später antwortet Niggemeier mit einem kurzen "Ja".
Da drängt sich die Frage auf, ob das Ende der Kolumne im Zusammenhang mit einem Interview steht, in dem Niggemeier seinen Kollegen Jan Fleischhauer zu dessen "Spiegel"-Titelgeschichte "Betrogen, getäuscht, isoliert - Die Tragödie des Helmut Kohl" befragt hat. Fleischhauer habe sich damit auf das Niveau der "Bunten" begeben, so Niggemeiers Vorwurf.
Es gebe "keinerlei Zusammenhang zwischen den beiden Themen", so der "Spiegel" auf Anfrage von W&V Online. Vom endgültigen Absetzen der Kolumne ist dort allerdings nicht die Rede. Niggemeier sei weiterhin als Autor für das Magazin beschäftigt, verteile seine Kapazitäten aber auf andere Projekte (unter anderem schreibe er für den "Spiegelblog"), sodass sein Medienlexikon "derzeit" nicht erscheine. Wenn es sich thematisch und zeitlich anbiete, werde die Kolumne aber weitergeführt, so eine Sprecherin. Niggemeier selbst äußert sich nicht. Eine entsprechende W&V-Anfrage blieb bislang unbeantwortet.
Update: Stefan Niggemeier hat sich mittlerweile bei uns gemeldet. Das Medienlexikon mache "einfach erstmal Pause, während ich mich ums neue Spiegelblog kümmere", schreibt er. "Das war schon seit ein paar Wochen so geplant und hat mit dem Interview mit Jan Fleischhauer nichts zu tun."