
Verlagspleite:
Weltbild meldet Insolvenz an
Der angeschlagene katholische Weltbild-Verlag hat am Freitag einen Insolvenzantrag gestellt. Der Geschäftsbetrieb soll zunächst weiterlaufen.
Totgesagt wurde Weltbild schon einmal, aber jetzt ist der Ernstfall eingetreten: Vier Monate nach den Pleite-Spekulationen der "FAZ" (und dem postwendenden Dementi des Unternehmens) hat der Weltbild-Verlag Insolvenz angemeldet. In einer offiziellen Mitteilung ist von Umsatz- und Ergebnisverlusten im zweiten Halbjahr 2013 und von unerwartet hohenem Finanzierungsbedarf die Rede. Der Antrag auf Insolvenz sei daher "unvermeidlich".
Zahlungsunfähig ist die Augsburger Verlagsgruppe, nicht aber die Filialen und das Geschäft in Österreich und der Schweiz. Dieses Geschäft betreibt Weltbild in einer gemeinsamen Tochterfirma mit dem Münchner Buchhändler Hugendubel Laut Weltbild ist auch die Online-Tochter Bücher.de nicht betroffen. Hier zählen auch Axel Springer und Holtzbrinck zum Gesellschafterkreis.
Der Weltbild-Verlag beschäftigt mehr als 6.000 Mitarbeiter; etwa die Hälfte arbeitet in den Filialen. Eigentümer des traditionsreichen Verlags sind unter anderem zwölf katholische Bistümer. Der Geschäftsbetrieb soll zunächst weiterlaufen. Zum Insolvenzverwalter wird wohl Wirtschaftsprüfer Arndt Geiwitz bestellt werden. Seine Kanzlei hatte unter anderem die Schlecker-Pleite verwaltet. (fz/dpa)