Hierzulande verlieren die Zeitungen weiter an Auflage. Dennoch werden vor dem Hintergrund der schrumpfenden Anzeigenerlöse die Vertriebseinnahmen immer wichtiger, die teils durch Preiserhöhungen ausgebaut werden (wie gerade wieder das Vertriebsblatt "dnv" errechnet hat). Ein deutliches Beispiel für die Abhängigkeit von der Leser-nachfrage: die "taz". Wie gerade bekannt geworden ist, hat die unabhängige Tageszeitung ihre Vertriebseinnahmen 2011 gegenüber dem Vorjahr um 3,2 Prozent auf 20,3 Millionen Euro gesteigert. Die Anzeigen brachten hingegen nur 2,5 Millionen Euro ein. Damit ist der Vertriebsanteil mit 87,4 Prozent deutlich höher als bei anderen Zeitungen - er liegt im Schnitt bei 54,7 Prozent. Auf lange Sicht dürfte sich das Verhältnis von Anzeigen- zu Vertriebseinnahmen bei 40 zu 60 Prozent einpendeln, schätzen Branchenkenner. Noch in den späten 90er Jahren machte die Reklame gut 60 Prozent der Erlöse aus. 


Autor: Petra Schwegler

Die @Schweglerin der W&V. Schreibt seit mehr als 20 Jahren in Print und Online über Medien - inzwischen auch jede Menge über Digitales. Lebt im Mangfalltal, arbeitet in München.