
#TwingoFlamingo:
Werbung ohne Möpse ist sinnlos und Flamingo-Content geht immer
Ein französisches Auto mit britischen Akzent im Stil eines US-Musicals bewerben? Was nach kreativem Overkill klingt, ist die vielleicht beste Renault-Kampagne seit dem Spot mit dem Baguette. W&V-Blogger Markus Sekulla alias #digitalglobetrotter über Automobilmarketing der Extraklasse.

Foto: Renault
Meeting room. Designer, Kreative, Digitalos und der CEO. Zehn angestrengte Gesichter. Stehende Luft nach drei pausenlosen Stunden. Ein Geistesblitz. Ein Flamingo muss her. Denn der reimt sich auf Twingo. Und dazu ein Musical-Spot. Der Blick in die anderen neun Gesichter… Priceless.
So oder so ähnlich wird es sich in den Meeting-Räumen von Scorch London, Manning Gottlieb OMD oder Renault UK abgespielt haben als die Kampagne für den neuen Renault Twingo kreiert wurde.
What the F*lamingo
Die Kampagne erinnert ein wenig an West Side Story. Eine junge Frau im blaugepunkteten Kleid betritt ein Autohaus um sich nur mal eben umzuschauen. In den folgenden Minuten wird getanzt, Teile des örtlichen Rugby-Teams ins Auto geladen und natürlich darf auch der Awww- Effekt mit drei Hunden nicht fehlen. Eine Werbung ohne Mops ist möglich, aber sinnlos.
Und kurz bevor sich ein Diese-vier-Minuten-sind-deutlich-zu-lang Gefühl einschleicht, erreicht der Spot seinen Höhepunkt: "Is that a Flamingo?" Im reinsten britischen Akzent, den man hier in den USA so liebt. Ja, das ist ein Flamingo, der #TwingoFlamingo:
Renault UK hat im Social Web einige Teaser vor der Veröffentlichung des Hauptvideos gepostet. Dazu kommen über zehn weitere Kampagnen- Videos. Beworben wird der neue Twingo als ideales Fahrzeug für die Frau zwischen 18 und 35.
Buzz gibt es schon, doch wirklich ist die Kampagne noch nicht aus den Startlöchern gekommen. Was nicht ist, wird noch werden. Flamingo-Content geht immer.
Markus Sekulla arbeitet als Kreativ- und Digitalberater in New York und Düsseldorf. Zu seinen Kunden zählen Microsoft und Estée Lauder. Von deutschen Agenturen wird er u.a. als Trendscout gebucht. Außerdem ist er einer der Macher von Mobilegeeks. In seinem W&V-Blog #digitalglobetrotter schreibt er über beispielhafte internationale Kreationen.
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