Mehr Glück hatte die Ortskonkurrenz: Das Bundeskartellamt hat die geplante Übernahme der "Münsterschen Zeitung" (Medienhaus Lensing) durch das deutlich größere Konkurrenzblatt "Westfälische Nachrichten" (WN) genehmigt. Zwar erreiche der WN-Eigentümer, der Aschendorff Verlag aus Münster, mit dem Geschäft eine Alleinstellung in Münster oder komme ihr zumindest nahe, erklärten die Wettbewerbshüter am Montag der Nachrichtenagentur DPA zufolge. Dennoch sei die Übernahme ausnahmsweise als "Sanierungsfusion" freizugeben. Selbige hatten auch Funke und Lensing für die WR beantragt - und waren gescheitert. Eine Sanierungsfusion gilt, wenn einem Unternehmen sonst die Insolvenz bevorsteht, seine Marktposition ohnehin dem Konkurrenten zufallen würde und es keine anderen Kaufinteressenten gibt.

Da es hier um Münster, im anderen Verfahren um Dortmund geht, wird der Verkauf aber wohl nicht viel an der eingangs geschildertern Situation ändern.

Die "Münstersche Zeitung" mit ihren drei Lokalausgaben Münster, Steinfurt und Greven und einer Auflage von 19.500 Exemplaren beschäftigt 75 Mitarbeiter, die nach einer Mitteilung der Verlage von Anfang August übernommen werden sollen. Die "Westfälischen Nachrichten" sind mit einer Auflage von zuletzt 115.800 Exemplaren Münsters größte Tageszeitung. Eigentümer der "Münsterschen Zeitung" ist das Dortmunder Medienhaus Lensing mit den "Ruhr Nachrichten" als Flaggschiff. Zum Kaufpreis hatten beide Verlage keine Angaben gemacht. (dpa/fz/sh)