Gratis-Sekt für Jogginghose:
Wie Real versehentlich einen Viral-Hit landet
Eine Real-Filiale im bayerischen Schwabach nahm den internationalen Jogginghosentag zum Anlass für eine seltsame Marketingaktion. Die Aktion ging viral - und nun hat der Filialleiter ein Problem.
Am 21. Januar ist wieder "Tag der Jogginghose". Was das nun mit dem Marketing für einen Supermarkt zu tun haben könnte, erschließt sich nicht sofort. Dennoch: Eine Real-Filiale im bayerischen Schwabach nutzte den Anlass für eine Marketingaktion. Wer in Jogginghose kommt, wird mit einer Flasche Gratis-Sekt belohnt.
Nur hat die Sache zwei Haken: Erstens, hat der Initiator den Event mal eben auf den 19. Januar vorverlegt. Einen Donnerstag. Womöglich in der Hoffnung, nicht ganz so viele Kunden beschenken zu müssen, wie an dem eigentlichen Tag, der auf einen Samstag fällt. Kunden erledigen dann ihre Wochenendeinkäufe und sind womöglich sowieso legerer unterwegs. Da scheint der Donnerstag doch der, in Bezug auf die Sektmenge, günstigere Tag zu sein.
Genau dort liegt aber der zweite Haken. Mehr Kunden. Denn offenbar kalkulierte der Marktleiter Helmut Solfrank nicht mit der Resonanz der Facebook-Gemeinde, die eigens den Event Jogginghose und Sekt kreiiert hat. Zusagen bisher: 1957. Interessiert: 7921. Der Marktleiter hat quasi aus Versehen einen Viral-Hit gelandet. Der jetzt teuer werden könnte. Der Filialleiter selbst ist aktuell nicht zu sprechen, allerdings bestätigt seine Mitarbeiterin: Der Event findet auf jeden Fall statt. Somit leistet es zumindest einen Beitrag zu Branding und Kundenbindung - wenn sie schon nichts für den Umsatz tut.
Wer genau soll aber nun die Zielgruppe sein? Tagsüber: Schüler (dürfen erst ab 16 trinken), Mütter (Prosecco), Rentner (keine Jogginghosenträger)? Entsprechend dürfte sich die Kundschaft, Arbeitnehmer zwischen 20 und 40, auf die nach Feierabend keine Familie wartet, zwischen 18 und 20 Uhr zum Sektabholen einfinden. Und diesen dann passend zum Outfit auf dem Parkplatz schlürfen. Aus der Flasche, eh klar. Erfahrungsgemäß wird das Thema aber auf Facebook bis nächsten Donnerstag ohnehin gelaufen sein. Und: Dass alle 2000 ihre Zusage einhalten, ist ebenfalls fraglich.