Die Übersetzungsprobleme und die Zeitverzögerung schildert Arnett sehr anschaulich: "Die Sendung ist auf Deutsch, also bekommst du einen Ohrstöpsel mit einem Übersetzer." Dann habe er zu einem Wett-Team mitkommen müssen. Als Arnett die Wette schildert, wird es kompliziert und offenbart, wie skurril das auf ihn gewirkt haben muss. Die Kurzfassung: Zwei Hundetrainer sollten nur am Bissabdruck in der Frisbeescheibe erkennen, welcher ihrer Hunde welches Spielzeug gefangen hat.

"Ich war 40 Minuten in der Sendung", Arnett lacht sich auf Kimmels Sessel kaputt, "Irgendwann kam einer und sagte, 'In der nächsten Pause verlässt jemand die Show, wollen Sie auch gehen?' und ich: 'Ja, ich will runter hier!'" Auf und hinter der Bühne habe Arnett viele US-Promis getroffen, Megan Fox, Brian Adams, Lenny Kravitz - und die Schauspielerin Diane Keaton - die sei so ratlos gewesen wie er, worum es hier gehe.

"Mich fasziniert die deutsche Mentalität", lautet Arnetts Fazit aus der Erfahrung. "Witze funktionieren gar nicht. Und ich hab Angst vor ihnen, die sind zu vielen schlimmen Sachen in der Lage."

Nun ist Arnett kein Megastar wie Tom Hanks, dazu ist klar: An einem Gast, der kein Deutsch kann, muss alles komplett vorbeigehen, was auf Lanz' Sofa passiert. Und natürlich kann bei Kimmel nur punkten, wer anschaulich und witzig erzählt. Und doch ist erkennbar, wovon Arnett spricht. Ob man es als Lob oder Tadel empfindet, von der US-Unterhaltungsindustrie nicht verstanden zu werden, ist ja dann jedem selbst überlassen.


Autor: Susanne Herrmann

schreibt als freie Autorin für W&V. Die Lieblingsthemen von @DieRedakteurin reichen von abenteuerlustigen Gründern über Medien und Super Bowl bis Streaming. Marketinggeschichten und außergewöhnliche Werbekampagnen dürfen aber nicht zu kurz kommen.