Relevante Crowdsourcing-Plattformen in der Übersicht:

Jovoto:

Bastian Unterberg gründete die Plattform 2008 in Kreuzberg. Das Netzwerk umfasst 60.000 Freelancer aus 158 Ländern und arbeitet seit zwei Jahren profitabel. Kunden fahnden nach Design-Ideen, Input für Kampagnen oder Innovationsprozessen. Dabei: Marken wie Ricola, Audi, Total, Deutsche Bahn, Coca-Cola. Die Unternehmen haben die Budgets pro Aufgabe deutlich erhöht.

Talenthouse:

ProSiebenSat.1 hat sich mit rund zehn Prozent an der US-Plattform beteiligt. 3,2 Millionen Nachwuchskünstler aus aller Welt erstellen dort günstige Social-Media-Inhalte für Marken wie Samsung, Volkswagen, Microsoft – Videos, Fotos, Mode etc. Talenthouse hat mit WPP einen Deal als globaler Lieferant für Social-­Media-Inhalte abgeschlossen.

99 Designs:

Die Plattform hat das deutsche 12 Designer geschluckt und agiert in der globalen Billignische. Sie wendet sich an Kleingewerbe und Kleinstagenturen, die dort kostengünstige Standarddesigns bei Freelancern einkaufen. 99 Designs könnte als Werkbank für standardisierbare Agenturleistungen wie Reinzeichnungen dienen, die so dem globalen Preisdruck ausgesetzt würden.

Crowd Relations:

Die Plattform ist ein Newcomer. Gegründet hat sie die Ex-Agenturfrau Anne Märtens, die zuvor bei Ketchum Pleon gearbeitet hatte. Märtens will Agenturen mit dem „kuratierten Crowdsourcing“ in einer Art Pitch sechs bis sieben für die Aufgabe geeignete Designer vorab vermitteln. 100 Profis aus 25 Ländern sind dabei. Die Auswahlmechanik soll ihnen faire Honorare garantieren.

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Autor: Judith Pfannenmüller

ist Korrespondentin für W&V in Berlin. Sie schaut gern hinter die Kulissen und stellt Zusammenhänge her. Sie liebt den ständigen Wandel, den rauhen Sound und die thematische Vielfalt in der Hauptstadt.