
Volkswagen:
Wirbel um Tom Gläser: ZDF-Redakteur wirft Black Pearl Film Vetternwirtschaft vor
Den Einstieg bei der World Rally Championship begleitet Volkswagen mit einem großen Marketing-Paket. Doch hinter den Kulissen rumort es.
Die Premiere auf der World-Rally-Championship ist VW geglückt: das Werksteam um den Fahrer Sébastien Ogier schaffte es auf Anhieb auf den zweiten Platz. Was die Vermarktungsseite anbelangt, lief der Start allerdings nicht vollkommen glatt.
Ein wichtiges Element des VW-Marketings rund um die WRC ist das Portal www.rallytheworld.com. Um das dort integrierte Web-TV-Format entspinnt sich derzeit eine Kontroverse. Angestoßen von ZDF-Redakteur Rafael Bujotzek, der selbst für die Rolle eines Moderatoren in der engeren Auswahl stand.
Das Magazin moderiert MTV-Urgestein Ray Cokes in gewohnt humorvoller Art gemeinsam mit Co-Moderator Nick de la Forge. Letzterer hat bisher keine Erfahrung vor der Kamera. Und: Die Personalie hat einen Beigeschmack. De la Forge ist der Sohn des verantwortlichen Filmproduzenten Tom Gläser. Dessen Produktionsfirma Black Pearl Film erhielt von der VW-Agentur Greenkern den Auftrag, die Videobeiträge mit Cokes vor Ort zu produzieren und auch gleich zu schneiden.
Die Verpflichtung des jungen de la Forge stößt Bujotzek sauer auf. Der Redakteur beim „Heute Journal“ des ZDF war gemeinsam mit zwei anderen Kandidaten für das Casting der Moderatoren am 21. Dezember in Frankfurt ausgewählt worden. Dort wollten Agentur, Kunde und Filmproduktion bestimmen, wen sie Cokes zur Seite stellen. Auf der Veranstaltung tauchte auch de la Forge auf.
Am Ende ist er es, der den Zuschlag erhält. Der ausgeschiedene Bujotzek reagiert verschnupft und wendet sich an die Presse. Der ZDF-Journalist unterstellt unlauteres Geschäftsgebaren bei Volkswagen, spricht von Vetternwirtschaft. Derartige Vorwürfe kann man bei Volkswagen in keinster Weise nachvollziehen. Der zuständige Konzernsprecher Eric Felber: „Wir haben uns für Nick de la Forge entschieden, da wir der Meinung sind, dass er vor der Kamera am besten mit Ray Cokes harmoniert.“ Auch der Produzent und Vater Tom Gläser sowie Greenkern-Chef Daniel Simon weisen die Vorwürfe als haltlos zurück.
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