
Strategiewechsel:
Wurstfabrik Rügenwalder will Vegetarier erobern
Wursthersteller Rügenwalder Mühle will sich nicht dauerhaft auf den Verkauf von Currywurst oder Frikadellen verlassen. Das Unternehmen hat jetzt Vegetarier-Produkte in Planung.
Der niedersächsische Wursthersteller Rügenwalder Mühle setzt zunehmend auf fleischlose Angebote. "Innerhalb der nächsten fünf Jahre wollen wir mindestens 30 Prozent unseres Umsatzes mit vegetarischen Produkten erzielen", sagte Geschäftsführer und Miteigentümer Christian Rauffus der "Welt am Sonntag". Grundlage der neuen Produkte ist ein Rohstoff aus Eiern und Rapsöl. Das Unternehmen aus Bad Zwischenahn experimentiert daneben auch mit einer veganen, also rein pflanzlichen Variante.
Der Traditionsbetrieb, der mit Tee- und Leberwurst bekannt wurde, reagiert mit der neuen Produktlinie auch auf Imageprobleme von Fleisch und Wurst: "Das ist schon ähnlich wie mit dem Rauchen. Es gibt einige in der Branche, die sagen, die Wurst wird die Zigarette der Zukunft", sagte Rauffus.
Die Marke muss aber erst einmal die Gunst der Vegetarier erobern. Die Ankündigung von Rauffus sorgte zwar für einige positive Kommentare auf der Facebook-Seite von Rügenwalder Mühle. Das Unternehmen dürfte aber auch auf sehr skeptische Kunden treffen.
Seit Mai 2013 wirbt Rügenwalder nicht mehr mit Moderator Jörg Pilawa. Seitdem positioniert sich die Marke als "Familienunternehmen mit Gesicht". Zuletzt griff die Rügenwalder Mühle ein absolutes Nicht-Vegetarier-Produkt in einem TV-Spot auf: Currywurst. Für die Veggie-Spezialitäten müsste sich Rügenwalder Mühle also eventuell sogar eine neue (Sub-)marke zulegen.