Vom schrumpfenden Bruttovolumen sind im besonderen Maße die Medien als Werbeträger betroffen. Laut ZAW-Prognose gehen ihre Nettowerbeeinnahmen im laufenden Jahr um acht Prozent auf insgesamt 18,73 Milliarden Euro zurück – das wäre der heftigste prozentuale Einbruch in der bundesdeutschen Werbegeschichte. Sollte das Weihnachtsgeschäft schlecht laufen, könnte sich das Minus sogar auf zehn Prozent beziffern.

Nach wie vor dominant – wenn auch bei abnehmender Bedeutung – sind gedruckte Werbe­träger (Presse, Prospekte/Kataloge, Verzeichnismedien, Plakate); auf sie entfallen laut ZAW-Analyse immer noch 73 Prozent der Werbeeinnahmen (14,8 Milliarden). „Hoffnungsträger“ Online-Werbung konnte trotz teilweise zweistelliger Zuwachsraten bislang nur einen Marktanteil von vier Prozent (Stand 2008) am gesamten Werbevolumen erobern. In diesem Jahr flacht die Wachstumskurve gewaltig ab; der ZAW rechnet bei den Online-Diensten nur noch mit einem Wachstum der Nettowerbeeinnahmen von drei Prozent (777 Millionen Euro). 2008 gab es noch ein Plus von neun Prozent. Zwar rechnet der Verband auch in Zukunft nicht mit einer „Explosion der Online-Werbung“, doch sei die Marktkommunikation via Internet eine „nicht umkehrbare Größe“.

Mit Blick auf 2010 hat sich die Stimmung der Werber trotz eines drohenden Minus von drei Prozent analog zu den aufgehellten Konjunkturaussichten deutlich gehoben. Bei der traditionellen Herbstumfrage rechnen bereits wieder 73 Prozent der befragten Mitglieder mit stabilen Werbeumsätzen, bei der Umfrage im Frühjahr waren es nur 43 Prozent gewesen. Mit steigenden Investments rechnen gar 20 Prozent.

„Die Werbewirtschaft muss sich auf eine Durststrecke von mehreren Jahren einstellen“, prognostiziert ZAW-Sprecher Nickel. Allerdings werde die Werbung durch neue technische Möglichkeiten eine heute noch ungeahnte Effi­zienz und Effektivität erreichen. Dann könnte die Werbewirtschaft auch wieder Zuwachsraten erreichen, die über denen des Bruttoinlands­produkts lägen.