
Corona-Folgen:
Zwei Initiativen machen Depressionen zum Thema
Gleich zwei Organisationen greifen das Thema Depressionen in der Corona-Krise in Plakatkampagnen auf. Die Robert-Enke-Stiftung arbeitet mit Wall zusammen, der Verein "Freunde fürs Leben" mit Ströer.

Foto: Robert-Enke-Stiftung
Die Corona-Pandemie und die wirtschaftlichen Folgen machen vielen Menschen Angst. Und gerade für depressiv Erkrankte ist die Belastung besonders hoch. Zwei Initiativen versuchen jetzt dieses Thema in die Öffentlichkeit zu tragen.
Die Robert-Enke-Stiftung setzt auf Plakate, erdacht von der Agentur RaphaelBrinkert. Die Mechanik: Sätze wie "Ich will nicht mehr", "Ich kann nicht mehr" oder "Ich schaff dass nicht" werden "korrigiert". Durch kleine Veränderungen entsteht so: "Ich will mehr", "Ich kann mehr" oder "Ich schaffe das". Die Macher wollen zeigen, dass diese Gefühle keine Einbahnstraße sein müssen, sofern man sich Hilfe sucht und Nicht-Betroffene sensibilisiert sind.
Zudem gibt es ein extra eingerichtetes Serviceangebot. Werktags von 08:00 bis 18:00 Uhr bietet die Stiftung eine telefonische Beratung (05105/77555533) an, die von Fachpersonal betreut wird.
Wall stellt pro bono rund 10.000 digitale und analoge Außenflächen zur Verfügung. Die Motive sind ab sofort in deutschen Großstädten zu sehen.
"Die Kampagne 'Ich schaff das nicht' soll den Menschen in einer schwierigen Zeit die Hand reichen. Die Robert-Enke-Stiftung hat mit ihren Partnern ein offenes Ohr für euch", so Teresa Enke, Vorstandsvorsitzende Robert-Enke-Stiftung.
"Gerade jetzt darf aus physischer Distanz kein emotionales Abstandhalten werden. Die Kampagne soll Betroffenen Mut machen, sich Hilfe zu holen, und Nicht-Betroffene für das Thema sensibilisieren. Wir freuen uns sehr, die Robert-Enke-Stiftung bei diesem wichtigen Thema unterstützen zu dürfen", Raphael Brinkert, Gründer Agentur RaphaelBrinkert.
Der Verein "Freunde fürs Leben" wiederum trägt auf seiner Website kostenlose Hilfsangebote zusammen. Dazu gehören unter anderem Infos zu Online-Therapien oder Beratungshotlines in psychischen Krisen und Akutsituationen. Zudem werden Apps aufgezeigt, die bei der Strukturierung des Alltags helfen. Neben zahlreichen Anlaufstellen findet man einen Selbsttest.
Außerdem gibt es eine Auswahl an Artikel zu Themen wie Einsamkeit, Home Office und Angst, YouTube-Playlists oder Podcasts. Die Plakataktion unter dem Motto "Sprecht miteinander" soll darauf aufmerksam machen. Die Botschaft: Es ist wichtig
Die Kreation stammt von Christopher Strutz, das Foto von Gryffyn McConville. Als Medienpartner ist Ströer an Bord.