
awk-Gründer Günter Freund ist tot
Mit Günter Freund verliert die Branche einen großen Pionier der Außenwerbung und eine ihrer schillerndsten Persönlichkeiten. Wie W&V erfuhr, verstarb der 88-Jährige am vergangenen Sonntag.
Einer der großen Pioniere der Außenwerbung, Günter Freund, ist tot. Wie W&V erfuhr, verstarb der 88-Jährige am vergangenen Sonntag. Freund hatte 1947 die Südwestdeutsche Plakatgesellschaft übernommen und daraus im Laufe der Jahre eines der größten deutschen Außenwerbeunternehmen, die Firmengruppe Freund, entwickelt. Zu ihr gehört die awk GmbH, die rund 56.000 Außenwerbeträger vermarktet. Das Unternehmen mit Hauptsitz in Koblenz hat rund 300 Mitarbeiter.
Mit Günter Freund verliert die Branche eine ihrer schillerndsten Persönlichkeiten. Er war der Erfinder der Dekade und ein engagierter Verfechter des klassischen Plakatanschlags. Digitalen Neuerungen gegenüber zeigte er sich dagegen skeptisch. Für Aufsehen sorgte der rüstige Unternehmer, als er sich im Herbst 2003 überraschend im operativen Geschäft zurückmeldete und im Hause in Koblenz wieder die Regie übernahm. Ein Zerwürfnis mit seinem Sohn sowie dem damaligen Geschäftsführer zwangen ihn zu diesem Schritt. Gegenüber W&V erwähnte er damals, er würde lieber mehr Zeit in seinem Weingut in Frankreich, Clos des Lambrays, verbringen, das er sich 1996 zulegte. Aber, so einem Interview im Juni 2004, „Ich muss doch aufpassen, dass nichts passiert.“
Der Wunsch, die Kontrolle zu behalten, führte dazu, dass Günter Freund regelmäßig an seinem Schreibtisch in Koblenz saß. Nun wartet die Branche gespannt darauf, wie es weitergeht, ob sein Sohn Hansjoachim Freund wieder in die Außenwerbung einsteigt oder ob Teile des Unternehmens veräußert werden.