Bilanz:
dm wächst und startet eigene Bio-Lebensmittelmarke
Mit der neuen Eigenmarke dm Bio will die Drogeriekette weiter wachsen. Die erfolgreiche Geschäftsbilanz zeigt: Die Strategie des Konzerns kommt bei den Kunden enorm gut an. Ein Umsatz von 9 Milliarden Euro ist in greifbarer Nähe.
Konkurrenz für Alnatura: Ab Donnerstag, 16. April, bietet dm in allen Filialen seine erste eigene Bio-Lebensmittelmarke zum Verkauf. Aus rund 50 Lebensmitteln und Getränken besteht das Basissortiment von dm Bio, das "zügig ausgebaut und weiterentwickelt" werden soll, so das Unternehmen. Insgesamt hat dm damit die 25. Eigenmarke am Start.
Damit macht der Drogeriekonzern der Biomarke Alnatura Konkurrenz, für die dm der mit Abstand größte Handelspartner ist. Rund 600 Alnatura-Produkte listet der Drogeriemarkt im Sortiment. Die Einführung der Eigenmarke dürfte dem Partner wohl ordentlich Marktanteile kosten - und sorgt wohl auch für "Irritationen". Das Aus bedeutet sie wohl zunächst nicht. "Alnatura bleibt in den dm-Märkten erhalten, wie sich das in Zukunft entwickeln wird, muss man sehen", erklärt Erich Harsch, Vorsitzender der dm-Geschäftsführung, am Mittwoch in einer Pressekonferenz. Die neue Bio-Eigenmarke soll wie alle anderen dm-Marken ein alternatives Angebot sein und keine Industriemarken verdrängen, so Harsch. Interessantes Detail: Götz Rehn und dm-Gründer Götz Werner haben Alnatura 1984 gemeinsam gestartet. Nun könnten sich langfristig die Wege der beiden Marken trennen.
Mit dm Bio reagiere die Drogeriekette auf die steigenden Nachfrage nach nachhaltig produzierten Bio-Lebensmitteln - zu einem "fairen Preis" für Produzenten und Kunden. „Durch den direkten Kontakt mit den Rohstofflieferanten und den Herstellern bietet sich uns die Möglichkeit, die Produkte stärker mitzugestalten und viel schneller auf die Wünsche und Bedürfnisse unserer Kunden zu reagieren“, so Harsch.
Mit der neuen Strategie will dm seinen Wachstumskurs fortsetzen. Im ersten Geschäftshalbjahr 2014/15 erwirtschaftete der Drogeriekonzern in Deutschland einen Umsatz von 3,481 Milliarden Euro, was einem Plus von 10,5 Prozent oder 331 Millionen Euro gegenüber dem Vorjahreszeitraum entspricht. „Wir haben deutlich zurückhaltender geplant und sind von der positiven Entwicklung durchaus überrascht“, freut sich Erich Harsch. 64 neue Märkte wurden seit Geschäftsjahresbeginn eröffnet.
Konzernweit erreichte das Unternehmen in den insgesamt 12 europäischen Ländern einen Halbjahresumsatz von 4,476 Milliarden Euro, ein Zuwachs von 9,4 Prozent (384 Millionen Euro) „Nun rückt die 7-Milliarden-Euro-Grenze für dm in Deutschland und die 9-Milliarden-Euro-Grenze für Europa in greifbare Nähe“, zeigte sich Erich Harsch optimistisch. „Zum 31.12.2014 haben wir im Kalenderjahr 2014 bereits 6,5 Milliarden Euro Gesamtumsatz in Deutschland erreicht und europaweit 8,5 Milliarden Euro. Mit diesen Werten sind wir sehr zufrieden.“
Mehr Wachstum erwartet sich der dm-Chef nun unter anderem durch das Online-Geschäft. Ein Shop wird derzeit getestet. „Wir setzen langfristig auf Multichannel“, erläuterte Erich Harsch. „Mit unserem Onlineshop möchten wir unsere Kunden in eine neue Art von dm-Markt einladen, in dem sie sowohl die Produkte aus unseren Märkten vorfinden als auch die ihnen bekannten Serviceleistungen und viel Beratungskompetenz erleben können."