
Deutscher Webvideopreis:
#wpv15: Youtuber feiern ihre Helden
Und zwar in Düsseldorf - und im Fernsehen: Bei der Verleihung des Deutschen Webvideopreises trafen analoge und Online-Stars aufeinander. Abräumer des Abends war der Youtube-Animationsstar Darkviktory.
Und zwar in Düsseldorf - und im Fernsehen: Bei der Verleihung des Deutschen Webvideopreises 2015 (#wvp15) trafen analoge und Onlinestars aufeinander. Abräumer des Abends war der Youtube-Animationsstar Darkviktory, der mit seinem Youtube-Kanal knapp 330.000 Abonnenten begeistert. Video des Jahres wurde seine Serie "Tubeclash", in dem Videomacher als Comicfiguren gegeneinander antreten. Darkviktory gewann mit dem Clip in drei von 20 Kategorien (Video des Jahres, Skript, Animation). "Videopunk" Markus Hündgen, Mitveranstalter des Webvideopreises, lobte die Produktion: "Man denkt, da ist ein ganzes Team dahinter, dabei sind es nur einige Leute", sagte er der Deutschen Presse-Agentur. "Das ist ein sehr schönes Beispiel dafür, wo Webvideo mittlerweile angekommen ist."
Erstmals übertrug die ARD (Eins Plus) die Verleihung am 13. Juni live im Fernsehen. Moderator war Unterhaltungskünstler Christian Ulmen, außerdem traten Komiker Otto Walken, Sängerin Lena Meyer-Landrut und die Schauspielerin Sophia Thomalla bei der Gala in Düsseldorf auf. Die eigentlichen Stars aber waren die Youtuber, die die Veranstaltung beehrten: etwa Dagi Bee, Melina, Rocketbeans, Darum, Phil von Y-Titty, Die Lochis, Darkviktory und Gronkh, ein absoluter Webvideogigant mit mehr als 3,6 Millionen Abonnenten.
Beste Comedy - und das ist eine zweischneidige Sache für die Werbebranche - wurde das Video "Wenn Werbung ehrlich wäre" von Space Frogs - der Comedykanal hat mehr als 600.000 Abonnenten. Teil 2 ihrer Werbeparodien (es gibt inzwischen drei Folgen) wurde 1,5 Millionen mal angesehen.
Als weibliche "Person des Jahres" wurde Kelly Svirakova alias Youtuberin Kelly Misses Vlog (gut 800.000 Fans) ausgezeichnet. "Person of the year - Male" wurde die Gruppe Rocketbeans. Den Ehrenpreis bekam der Spieleblogger Gronkh.
Die Szene werde immer professioneller, sagte Hündgen. Mit dem Erfolg steigen auch die Verdienstmöglichkeiten der Netzstars. "Das ist mittlerweile nach oben offen." Ein Trend sei, dass Youtuber auf Tour gehen und Musik herausbringen, sagte Hündgen, der die Szene seit Jahren beobachtet.
Mit der Aufmerksamkeit kommt auch Kritik: Youtubern wurde Schleichwerbung und uninformierte Berichterstattung vorgeworfen. Für Hündgen zählt das zu den Wachstumsschmerzen: "Da muss sich noch einiges zurechtruckeln", sagte er. "Kritik ist prinzipiell nichts Schlechtes. Wichtig ist, dass man daraus lernt."
Zunächst aber wachsen Web und klassische Medien hier nun doch wieder zusammen: Am Sonntagabend sendeten die ARD-Sender NDR, WDR, BR, SWR sowie das Schweizer Fernsehen das Beste vom Deutschen Webvideopreis 2015 (W&V Online berichtete).
Alle Clips von der Preisverleihung gibt es hier im Youtube-Kanal des Deutschen Webvideopreises, eine bunte Zusammenfassung des Abends bei Bild.de. (dpa/sh)