Beste Comedy - und das ist eine zweischneidige Sache für die Werbebranche - wurde das Video "Wenn Werbung ehrlich wäre" von Space Frogs - der Comedykanal hat mehr als 600.000 Abonnenten. Teil 2 ihrer Werbeparodien (es gibt inzwischen drei Folgen) wurde 1,5 Millionen mal angesehen.

Als weibliche "Person des Jahres" wurde Kelly Svirakova alias Youtuberin Kelly Misses Vlog (gut 800.000 Fans) ausgezeichnet. "Person of the year - Male" wurde die Gruppe Rocketbeans. Den Ehrenpreis bekam der Spieleblogger Gronkh. 

Die Szene werde immer professioneller, sagte Hündgen. Mit dem Erfolg steigen auch die Verdienstmöglichkeiten der Netzstars. "Das ist mittlerweile nach oben offen." Ein Trend sei, dass Youtuber auf Tour gehen und Musik herausbringen, sagte Hündgen, der die Szene seit Jahren beobachtet.

Mit der Aufmerksamkeit kommt auch Kritik: Youtubern wurde Schleichwerbung und uninformierte Berichterstattung vorgeworfen. Für Hündgen zählt das zu den Wachstumsschmerzen: "Da muss sich noch einiges zurechtruckeln", sagte er. "Kritik ist prinzipiell nichts Schlechtes. Wichtig ist, dass man daraus lernt."

Zunächst aber wachsen Web und klassische Medien hier nun doch wieder zusammen: Am Sonntagabend sendeten die ARD-Sender NDR, WDR, BR, SWR sowie das Schweizer Fernsehen das Beste vom Deutschen Webvideopreis 2015 (W&V Online berichtete).

Alle Clips von der Preisverleihung gibt es hier im Youtube-Kanal des Deutschen Webvideopreises, eine bunte Zusammenfassung des Abends bei Bild.de. (dpa/sh)


Autor: Susanne Herrmann

schreibt als freie Autorin für W&V. Die Lieblingsthemen von @DieRedakteurin reichen von abenteuerlustigen Gründern über Medien und Super Bowl bis Streaming. Marketinggeschichten und außergewöhnliche Werbekampagnen dürfen aber nicht zu kurz kommen.