Das Hamburger PR-Team von Faktenkontor hat den Hamburg-Airport-Bot getestet – und hält fest: Ein sichtbares Ergebnis sei, dass der Chatbot zuerst um Zustimmung zum Kleingedruckten bittet, bevor er über den Status von Flügen Auskunft gibt. Mit Anfragen auf Deutsch habe der Bot zu Beginn seine Probleme, "automatisch erkennt er die Sprache nicht", heißt es da. Und auch sonst müssten die Fragen schon genau so gestellt werden, wie der Bot es vorgebe.

Daran arbeitet das Team des Flughafens. "Man trainiert den Bot, indem man 20 bis 30 Sätze eingibt, die zu einer Antwort führen", erklärt Kai Matzutt von Tallence Consulting, dem Implementierungspartner des Airport-Projektteams. "Das tut man in der Hoffnung, dass er dann 300 oder 400 Sätze von sich aus versteht."

Ein Chatbot sollte einen Namen haben

Zu lernen habe der Hamburg-Airport-Bot also noch einiges, meint Faktenkontor. Auch eine wichtige Erkenntnis: Der Bot braucht einen Namen. "Chatbots sollten Charakter haben", sagt Kai Matzutt. "Dann bleiben sie interessant." Die Anmutung von Persönlichkeit sei eine wesentliche Vorausetzung – denn Zufall sei es nicht, dass iPhone-Nutzer mit Siri reden und nicht mit der Sprachassistenzfunktion. Apples Designer wüssten: Nutzer entwickeln gegenüber Assistenzsystemen mit Namen eine engere Beziehung als gegenüber einer anonymen Maschine – und sie verzeihen ihnen leichter Fehler. Faktenkontor würde den Hamburg-Airport-Chatbot "Helmut" taufen.

Übrigens: Rund 30.000 der kleinen Antwortmaschinen namens Chatbot gibt es inzwischen beim Facebook Messenger.


Autor: Petra Schwegler

Die @Schweglerin der W&V. Schreibt seit mehr als 20 Jahren in Print und Online über Medien - inzwischen auch jede Menge über Digitales. Lebt im Mangfalltal, arbeitet in München.