3.

Der Kuchen wird einfach größer.
Die Hinzunahme neuer Partner gleicht die DFL durch zusätzliche Anstoßzeiten am Sonntagmittag und eine Handvoll neuer Erst-Liga-Partien am Montagabend durchaus aus. Hier heißt die Formel: mehr Erlöse durch mehr Rechte.

4.

Auch die Werbekunden können am Ball bleiben.
Sie behalten im Free-TV ihre "Sportschau" im Ersten, das Portfolio von Sky bleibt erhalten – und mit Eurosport kommt ein neuer Werbepartner dazu. Auch wenn das werbefinanzierte RTL, das neben dem Ersten am Samstagstermin interessiert war, nicht zum Zuge kommt: Die bekannten und beliebten Werbeumfelder sind gesichert, Mahn-Mails von Verbänden wie OWM sind nicht in Sicht.

5.

Die Fans sind eigentlich die größten Gewinner.
Sie müssen sich nicht groß umgewöhnen und bekommen mehr Fußball denn je (... zum Leidwesen der Partnerinnen?). Die Bundesliga-Hauptsender wie Sky, ARD und ZDF bleiben ihnen erhalten.
Mit Eurosport 2 als zusätzlicher Heimat der Bundesliga im Abofernsehen muss teils nicht einmal die Plattform gewechselt werden: Der Pay-TV-Kanal wird als Drittsender in der HD-Satelliten-Variante über Sky verbreitet. Ansonsten können Kunden von Kabel Deutschland, Unitymedia oder auch der Deutschen Telekom gegen Entgelt auf den Sportsender zugreifen. Die DFL hat mit Eurosport quasi einen Sender an der Seite, der bereits Partner weiterer potenzieller Bundesliga-Interessenten ist (Telekom, Vodafone).

6.

Verloren gehen für den Nutzer eher Nebenorte.
Sport1 (bisher 2. Bundesliga live am Montag), Bild.de im Netz oder Sport1.FM im Online-Audiobereich gucken in die Röhre. Marken, die sich zwar mit Kicker-Kompetenz etabliert haben, jedoch mit SkySpox.com (Web-Clips) beziehungsweise Amazon (Audio) bekannte und reichweitenstarke Nachfolger bekommen.
Die Kosten-Nutzen-Rechnung bei der Münchner Senderfamilie und bei Axel Springer gab wohl nicht mehr her: Die neuen DFL-Partner zahlen wahrscheinlich für die Bundesligarechte einen höheren Preis. Mehr Werbeeinnahmen mit dem Umfeld Fußball sind indes nicht garantiert.

Und wo ist der Haken? Vielleicht kommt das dicke Ende für die Sender erst 2020, wenn die Bundesliga-Profivereine bei der nächsten Rechterunde um ein weiteres Umsatzplus in dieser Höhe pokern. Dann dürfte es weniger harmonisch zugehen...


Autor: Petra Schwegler

Die @Schweglerin der W&V. Schreibt seit mehr als 20 Jahren in Print und Online über Medien - inzwischen auch jede Menge über Digitales. Lebt im Mangfalltal, arbeitet in München.