Stephan Rebbe in "jetzt.de":
Branding der IS-Milizen: Professionell - brutal - effektiv
In einem bemerkenswerten Interview mit Jetzt.de spricht Kolle-Rebbe-Mitgründer Stephan Rebbe über das klare und konsequente Branding der Terrororganisation "Islamischer Staat".
In einem bemerkenswerten Interview mit Jetzt.de (dem SZ-Onlinemagazin für Jugendliche) spricht Kolle-Rebbe-Mitgründer Stephan Rebbe über das klare und konsequente Branding der Terrororganisation "Islamischer Staat". Der Beratungschef der Hamburger Agentur erkennt in der Außendarstellung der IS-Milizen eine "hochprofessionelle PR-Strategie, die sich gezielt an junge Menschen richtet". Die reale Gewalt liege in ihrer Inszenierung "extrem nah bei dem, was wir unter anderem aus Videospielen kennen." Das sei "ultrabrutal, aber eben in der Lebensrealität vieler Jugendlicher - auf einer abstrakten Ebene wie in Filmen oder Videospielen natürlich - ganz normal." Wer die Gewalt am besten in Szene setze, erzeuge bei den Jugendlichen das größte Identifikationspotenzial.
Hinzu kämen eine sehr klare Symbolik: schwarze Kutten, eine schlichte Fahne (Rebbe: "Wirklich schlimm: Ich finde die cool"), erhobene Zeigefinger. Und natürlich Gesichter wie das des ehemaligen Berliner Gangsta-Rappers Deso Dogg - angeblich einer der wichtigsten Lenker hinter der IS-Medienkampagne: "Als Jugendlicher in der Selbstfindung bietet einem das sehr viele Anknüpfungspunkte."
Es sei wirklich verrückt, meint Rebbe, aber: Die ganze Welt habe dieses IS-Branding inzwischen übernommen. - Markenbildung à la Apple sozusagen. Nur in wesentlich kürzerer Zeit.