Kreation des Tages:
Die UN geben den Kriegsopfern ein Gesicht
"Not a target": Die United Nations sammeln spektakuläre Selfies statt Unterschriften. Um an die zivilen Opfer in Kriegsgebieten zu erinnern.
Zahlen sind unpersönlich. Zahlen über zivile Opfer kann man wegstecken. Oder ignorieren. Aber wenn die Zahlen, das einzelne Opfer ein Gesicht bekommt, dann fällt es schwer, nicht hinzusehen, sich nicht zu identifizieren. Zum World Humanitarian Day haben die United Nations mit ihrer Agentur VML New York deshalb eine besondere Aktion gestartet: "The living petition" sammelt keine Unterschriften, sondern Selfies. Um die Staatschefs der Welt daran zu erinnern, die Zivilbevölkerung in Kriegsgebieten bestmöglich zu schützen. Und um auf die vielen zivilen Opfer aufmerksam zu machen, die militärische Konflikte immer noch fordern.
Drei von vier Toten nämlich sind Zivilisten und keine Kämpfer, konstatiert die UN. Noch eine weitere traurige Statistik führen Agentur und Kunde an: 2017 fielen 32.000 unbeteiligte Personen Auseinandersetzungen in Kriegsgebieten zum Opfer. Was eine Zunahme zum Vorjahr von 38 Prozent bedeutet.
Allerdings, um nun selbst zu unterzeichnen, müssen Sie einen weiten Weg auf sich nehmen: Der Stand, mit dem man die besonderen 3D-Selfies aufnehmen kann, steht in der Halle der United Nations in New York. Das Ergebnis ist eindrucksvoll. Unmöglich, #Notatarget zu ignorieren und wegzuschauen, wenn die Opfer ein so persönliches und durch den 3D-Effekt beinahe schon lebendiges Gesicht bekommen.