Die verrückteste Werbung des Jahres
Schlaflos mit Kuh, David Lynch auf Entzug, berührende Momente mit einem Seite-Drei-Mädchen: Das sind die schrägsten Werbespots 2011.
Träumen Sie davon, Ihr Hundespielzeug zu suchen? Reden Sie mit Puppen? Wir wissen nicht, was die Kreativen genommen oder nicht genommen haben, als ihnen diese Spots eingefallen sind - aber die meisten dieser Filme aus der Liste von Adweek sind reichlich abgefahren. Schräg ist dabei nicht immer ein Synonym für großartig, sondern manchmal für gestört. Wenn Ihnen dies nicht Warnung genug ist, bitte sehr: Hier kommen die abgedrehtesten Werbefilme des Jahres 2011.
"Help me Sleep" hilft schlafen - und schlägt dafür bizarrste Traumszenarios vor. Die Pharmafirma Help Remedies konsumiert offenbar viel von dem Zeug, das sie da herstellt. Bei Adweek die Nummer eins - und für jeden, der nachts schläft, echt zu viel (von Agencytwofifteen, Regie Jason Jones, Geordie Stephens).
Zum Fürchten: Regisseur David Lynch unterhält sich mit einem Barbiepuppenkopf. Und weiter passiert nichts. Weil Lynch Signature Coffee echt nötig hat - seine eigene Marke übrigens (die ist "real good!", erfährt, wer bis zum Ende durchhält). Warum der toll ist, erklärt er dem Puppenkopf. Nimmt der auch zu viel Help Remedies?
Auf Platz drei landet ein Trailer für das Zombie-Spiel Dead Island, der ein wahrhafter Alptraum ist und auf den wir hier verzichten wollten - aber er stammt aus München, ausgerechnet. Genial gemacht, aber zum Angsthaben, wirklich. Adweek wählte ihn zugleich zum siebtbesten Film des Jahres. Packend, weil andersrum.
Dafür ist auf Platz vier ein Spot, den W&V Online sehr schätzt und der schräg, fürchterlich und wunderbar auf einmal ist. JWT, London, wirbt mit Seite-Drei-Model Rhian Marie Sudgen und Starfotograf Rankin für die Krebsaufklärung (MCAC).
Platz fünf: In Japan macht der Drink Rickey von Suntory so glücklich, dass man sich ruckzuck in einen Teletubbie verwandelt, nur hübscher angezogen. Leider macht die Limo auf blöd, darum läuft der Film doppelt. Agentur: Dentsu, Tokio. Jey!
Eiswürfel in der Hose - oder mindestens gefrorene Hosen - hat der alternde Actionheld Jean-Claude Van Damme in diesem Bierspot. Eiswürfel im Kopf,als er den Vertrag mit Coors Light unterschrieben hat. Weil der Film aber wenigstens ein bisschen witzig und außerdem von VCCP, London, ist, schafft er es im Gruselkabinett von Adweek nur auf den sechsten Platz.
Und so setzt es sich fort: Langsam nähert sich "skurril" gleich "fein": Dieser Spot aus Argentinien ist zwar gruslig und irrt irgendwo zwischen Brechreiz und dem Film "Das Dorf der Verdammten" von 1960, aber W&V Online mag diese Spülmittelwerbung von Grey, Buenos Aires, für Ayudin.
Mindestens so gruslig: Skittles, eigentlich abonniert auf der Kultliste. Aber mit dem Film "Park" schafft es die US-Süßigkeit, sich nach an Hitchcocks "Die Vögel" und weit weg vom Kinderprogramm zu positionieren. Agentur: TBWA\Chiat\Day, New York, und Platz acht.
Werbung für Eis? Oder doch etwas ganz anderes? Platz neun für diesen Spot aus Finnland:
Ein Baby als Naturtalent an der Gitarre wirbt für Ubisoft. Im Look von Verrückte-Babyfilme-auf-Youtube. Für Adweek Platz zehn.
Wenn Sie noch nicht genug haben, besuchen Sie bei Adweek 30 schaurige Filme.