Bei Ogilvy arbeiten sie seit 2001 für Kunden wie Schwäbisch Hall, MAN und die Deutsche Bahn. Zusammen haben sie über 340 Kreativpreise gewonnen. Höhepunkt ihres Schaffens war 2014 der Weihnachtsspot für Coca-Cola, der in 100 Ländern lief und den eine Milliarde Menschen gesehen haben. Ihr Erfolg weckt Begehrlichkeiten in der Branche. Dem CCO von Ogilvy in Frankfurt, Björn Bremer, wäre es deshalb lieber, sie würden in dieser Geschichte erst gar nicht auftauchen. Ihre Abwanderung wäre ein herber Verlust – für Agentur wie Kunden.

So entstand die Idee für den DB-Spot

Ihre Ideen entwickeln Oppmann und Römmelt immer im Team. Die klassische Aufteilung – einer macht Art, einer Text – gibt es bei ihnen nicht. So sehr sind sie inzwischen zusammengewachsen. Auch die Ursprungsidee für die Spotserie "Autonomes Fahren" der Deutschen Bahn ist durch und durch Gemeinschaftswerk. Sie kamen darauf, als Unternehmen wie Google vor zweieinhalb Jahren das Thema vorantrieben. Für DB-Kunden, so fanden die zwei, sei das doch wirklich ein alter Hut.

"Reisen und dabei lesen oder mit den Kindern spielen – das kann man mit der Bahn seit 1871", erklärt Römmelt. "Zunächst wollten wir eine Google-Keynote auf großer Bühne zur Frage ‚Was bringt autonomes Fahren?‘ inszenieren", sagt Oppmann. Doch das hätte die Länge eines klassischen Spots weit überschritten, also mussten sie ihr Konzept abändern. So entstand die Idee für einen 45-Sekünder, der in Variationen seither On Air ist und auf dessen Basis Spots zu Themen wie Sparpreis und WLAN oder Filme für verschiedene Zielgruppen wie Paare und junge Leute herausgearbeitet wurden.

Römmelt ist der Langmütigere von beiden. Er war es auch, der beim Coca-Cola-Spot täglich zehn Stunden mit allen Beteiligten weltweit im Conference-Call saß und mit meterbreiten Excel-Sheets hantieren musste. "Der Film wurde für 100 Länder produziert, 18 Länder hatten ein Mitspracherecht", erklärt er. Zusätzlich musste der kulturelle Hintergrund der verschiedenen Länder mit bedacht werden.

Ein starkes Gegenüber gibt auch Halt

Oppmann sagt über seinen Kollegen, er sei der "disziplinierteste Kreative", den er kenne. Römmelt wiederum würde gern einmal emotionaler, aus dem Bauch heraus, reagieren als sein Gegenüber, wenn Konflikte mit Kunden oder Kollegen die Abläufe blockieren. Dass die beiden über so lange Zeit eine Einheit bilden, hat auch mit der Branche zu tun.

"Man muss sich jeden Tag neuen Herausforderungen stellen, damit kann man im Team leichter umgehen", sagt Oppmann. Kreative sehen ihre Arbeit als etwas ganz Persönliches, professionelle Distanz ist da kaum möglich. Da gibt ein starkes Gegenüber auch Halt. Wer sich so gut kennt, überrascht sich allerdings auch seltener – ein Nachteil ihrer Langzeitbeziehung.

Er wird durch den Umstand, dass es immer wieder Wechsel bei Führung, Team und Kunden gibt, wettgemacht. "Wir sind eine der Konstanten im Haus, während sich um uns herum vieles verändert", sagt Oppmann. Ihr fixes Team besteht aus fünf Duos. Aber keines hat es so lange miteinander ausgehalten wie die beiden.

Die Geschichte über die Werber-Duos erschien zunächst in der gedruckten Ausgabe. Weitere Teams, die über ihren Arbeitsalltag berichten sind Simon Huke und Peter Regnery, das neue CD-Team bei Leagas Delaney, das für seinen früheren Arbeitgeber DDB den Telekom-Spot mit dem Mann im rosa Tutu umgesetzt hat. Ebenfalls im Porträt: Das Regie-Duo Woodyholl mit Philipp Mundt und Bastian Jentschke, sowie das DDB-Team aus Mark Räke und Dennis Krumbe.

Lesen Sie die komplette Geschichte in der W&V Ausgabe 15. Hier geht's zum Heft.


Autor: Lisa Priller-Gebhardt

Sie schreibt als Autorin überwiegend für W&V. Im Zentrum ihrer Berichterstattung steht die geschwätzigste aller Branchen, die der Medien. Nach der Ausbildung an der Burda Journalistenschule schrieb sie zunächst für Bunte und das Jugendmagazin der SZ, Jetzt. Am liebsten sind ihr Geschichten der Marke „heiß und fettig“.