Kreation des Tages:
Eindringliche Ogilvy-Kampagne für Amnesty Schweiz
Die Kampagne für die Menschenrechtsorganisation Amnesty International von Ogilvy & Mather ist ein wunderbares Beispiel für eine überzeugende Social-Kampagne, die nicht vieler Worte bedarf.
Die Kampagne "You can switch it off. They can´t" für Amnesty International von Ogilvy & Mather ist ein wunderbares Beispiel für eine überzeugende Social-Kampagne, die nicht vieler Worte bedarf. Der Gedanke: Bei allen Schreckensbildern, die täglich über den Bild- oder TV-Schirm flirren, sind die meisten Zuseher in der durchaus luxuriösen Position, einfach abschalten zu können, wenn es ihnen mal zu viel wird. Ganz anders als die Betroffenen vor Ort. Diesen Gedanken übersetzt Ogilvy & Mather in drei Print-Motive und starke Bilder, in denen die Fenster wie TV-Bildschirme angeordnet sind und so die Trennlinie zwischen realem Geschehen und den wirklich Betroffenen vor Ort greifbar werden lassen. Die Idee ist so schlicht wie wirkungsvoll und sehr gut exekutiert.
Verantwortlich ist das Frankfurter Büro von Ogilvy & Mather (Kreation: Peter Strauss, Art: Sergej Chursyn). Lediglich Felix Fenz, der zuständige Executive Creative Director ist von Berlin aus an dem Projekt beteiligt. Er sagt zu der Arbeit: "Wir vergessen häufig, ein Krieg ist nicht zu Ende, nur weil wir in den Medien nichts mehr darüber hören. Eine Krise ist nicht gelöst. Und Menschen Not, sind immer noch in Not. Das zeigen gerade jetzt wieder die aktuellen Ereignisse."
Neben den drei Printmotiven (Fotografie: Andrew Reed Weller/Sergej Chursyn) beinhaltet die Kampagne einen TV- und einen Kinospot, der in Kürze ausgestrahlt werden soll. Der TV-Spot lief inklusive einer Spendenaufforderung in der Schweiz, Ogilvy & Mather arbeitet in diesem Fall mit Amnesty International in der Schweiz zusammen. Ein Ex-Ogilvy-Mitarbeiter hatte den Kontakt hergestellt.
Die Kampagne ist das Nachfolgeprojekt einer Arbeit aus dem Vorjahr, mit dem die Agentur unter anderem ein goldenen Cannes-Löwen gewonnen hat. Bleibt noch zu hoffen, dass sie sich in die eine oder andere Spende für die Menschenrechtsorganisation übertragen lässt.