Haben Sie schon einmal mit Heidi Klum zusammengarbeitet?

Heidi kenne ich schon sehr, sehr lange. Eigentlich schon seit sie nach New York kam, vor weit über zehn Jahren. Sie ist ein offener, unkomplizierter Mensch, der sehr hart arbeitet, aber auch Spaß am Leben hat. Ich respektiere sie immens auf professioneller Ebene. Wir saßen erst kürzlich zusammen in New York und haben unsere Vorstellungen von der Zusammenarbeit besprochen. Dieses kollegiale und ehrliche Verhältnis war einer der Hauptgründe, dass ich ja zu dem Angebot gesagt habe.

Werden Sie selbst mit der Gewinnerin der neuen Staffel arbeiten?

Mein Hauptanliegen ist natürlich, jemanden zu finden, der auch wirklich die Chance hat, später auf internationaler Ebene zu arbeiten. Ob diese Chance dann genutzt wird, hängt viel von dem Mädchen selbst ab. Wenn unsere Gewinnerin zum jeweiligen Produkt passt, das ich gerade bewerbe, würde ich sie im gegebenen Fall natürlich gerne in einer Kampagne besetzen.

Ruht Ihre Arbeit während der Dreharbeiten, die ja schon laufen?

Nein. Mein Hauptberuf ist und bleibt die Werbung. Es war extrem wichtig, dass ich mich so arrangieren kann, dass ich auch meinem Dayjob nachgehen kann. Das wird phasenweise sicher anstrengend, aber da wir mit der Sendung sehr viel international drehen und Zeit in den USA verbringen, ist es glücklicherweise möglich.

Nicht jeder Ihrer Vorgänger war mit dem Juroren-Engagement tatsächlich zufrieden. Was erhoffen Sie sich davon?

Vor allem eine spannende Zeit, da die Arbeit vor der Kamera - zumindest in diesem Ausmaß - Neuland für mich ist. Ich liebe neue Erfahrungen und Herausforderungen. John Hegarty, mit dem ich über Jahre eng zusammengearbeitet habe, sagte zu mir: ‘Do interesting things and interesting things will happen to you!’. Und dieses Motto hat für mich bisher immer gut funktioniert. Ich weiß zwar nicht genau, was mich erwartet, aber interessant wird es auf jeden Fall.

Sie leben und arbeiten seit vielen Jahren in den USA. Warum gefähllt Ihnen die Werbebranche dort besser als in Deutschland?

Ich habe an der amerikanischen Werbelandschaft schon immer geschätzt, dass es nicht auf dein Alter oder deinen Werdegang ankommt, sondern auf deine Fähigkeiten. In den USA, ‘talent is king’. Von daher bekommt man auch als junger Kreativer oft Chancen, auf großen Produkten und Kampagnen zu arbeiten. So wurden auch mir damals, direkt wenige Wochen nach meiner Ankunft in New York, große TV- und Print-Kampagnen anvertraut. Etwas, was zumindest zur damaligen Zeit, in Deutschland vorwiegend etablierten Kreativdirektoren vorbehalten war. Wenn Talent erkennbar ist, wird man hier einfach eher ins kalte Wasser geworfen, die Risikobereitschaft ist größer. Und natürlich bewegen sich auch die Budgets auf einem ganz anderen Level, da die Größe des Markts mit Deutschland nicht zu vergleichen ist.

Abgesehen von Herrn von Matt - Pflegen Sie noch Verbindungen zur deutschen Werbeszene?

Einen direkten Bezug zur deutschen Kunden- und Agenturwelt gibt es nicht, aber mich verbinden enge Freundschaften mit anderen deutschen Werbern, Photographen und Regisseuren, zum Beispiel Oliver Voss. Ein weiterer Deutscher, dessen Talent weit über die deutschen Landesgrenzen hinaus respektiert wird.